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BIG COCK: Big Cock
von gl

BIG COCK: Big Cock   (Driver Wild Music/US-Import)

Beim letzten Mal bereits erwähnt: Es gibt eine zweite BIG COCK, die wir hier im Gegensatz zur letzten (Review hier) etwas zeitnäher zur Veröffentlichung vorstellen. Geändert hat sich kaum was: Klischees ohne Ende, aber so willenlos, dass es schon wieder Spaß macht, man sehe sich nur das Albumcover und die Songtitel wie "Every Inch Of My Love" oder "Ride On Me" sowie "Booze And My Baby" an. Aber die Musik kickt wieder richtig gut und druckvoll rein. Auch die Spiellänge der Lieder ist gleichgeblieben, wie inszeniert ist auch diesmal wie bei "Year Of The Cock" der längste Song gerade mal 3:12 Minuten lang.
Nach dem gesprochenen Intro ("Second Coming") startet man gleich wie weiland MÖTLEY CRÜE bei "Live Wire" ein und zwar in "Fucked Up" (konsequent, wenn man letztes Jahr "Bad Motherfucker" war!) und verkündet, dass man "The Ayatollah of Rock'n'Rolla" sei - herrlich! "Real Man" erinnert an KILLER DWARFS oder DIRTY LOOKS und hat wieder ordentlich Groove. Bei aller Gnadenlosigkeit der Texte (Auszüge: "Her hand's in my jeans, wants a shot of caffeine" oder "Grab my gun, I've got bullets to spare - it's in your face, it gets in your hair") sollte man nicht übersehen, dass die Jungs echt gut spielen können und mitreißende Kompositionen vorlegen. Okay, der schrille Gesang von Robert Mason mag über eine Albumstrecke (wenn's auch nur 38 Minuten sind) auf die Dauer etwas nervig rüberkommen. Aber da hat man zum Glück solch einen tollen Titel wie "Scottsdale Girls", auf dem Gitarrist David Henzerling selbst singt, und der hat eine angenehme Stimme, die bei dem tatsächlich an die BEATLES erinnernden Song cool rüberkommt. Auch der Albumcloser "Let's Make Love" (was sonst?!) wird von David gesungen und bringt eine Akustik-Variante der Band zu Gehör. Sozusagen BIG COCK unplugged! (Ähem ...!)
Das rasante "So Easy Being Me" lässt dann Erinnerungen an LOVE/HATE aufkommen und so könnte man immer wieder late 80ies-/early 90ies-Bands als Paten benennen, doch die kleine Zielgruppe wird schon Bescheid wissen! Beim ausnahmsweise ruhigeren "Every Inch Of My Love" erinnert Roberts Gesang gar ein wenig an Eric Martin. Total abgedreht: Eine rockige Coverversion von Paul Ankas "She's A Lady" (bekannt geworden durch TOM JONES) mit Backgroundchören bzw. Gejaule und Geklöppel - fällt definitiv in die Kategorie "Interessante Coverversionen"!
Sind wa doch mal ehrlich: Auch die Lahmarsch-Indie-Bands wollen wie 99,9 Prozent aller Gruppen Mädels abschleppen nach der Show: BIG COCK sprechen nur allzu deutlich aus, was die anderen nur denken! Und mit dem gleich von ihnen selbst aufs Cover aufgedrucktem "Parental Advisory"-Sticker kommen sie irgendwelchen Nachläuferorganisationen von PMRC gleich zuvor: Cleverer Schachzug.
Ja, tatsächlich: Auch die 2. BIG COCK ist gelungen. Es liegt sogar das fertige Produkt vor (thanks guys) und da habe ich doch leider noch einen Kritikpunkt, nicht nur wegen meiner schlechten Augen: Die auf dem Einleger-Doppelblättchen abgedruckten Texte sind so klein, das kannte man eigentlich nur von damals von LP-Format runterverkleinerten Alben.
Kontakt: www.bigcockrocks.com

Tracklist:
1. Second Coming
2. Fucked Up
3. Real Man
4. Ride On Me
5. Rock Hard
6. She's A Lady
7. So Easy Bein' Me
8. Every Inch Of My Love
9. Dirty Girl
10. Scottsdale Girls
11. Get Me Up
12. Take Me
13. Booze & My Baby
14. Let's Make Love



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