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von kk

AUTUMN: Altitude   (Metal Blade Records)

Die Niederlande musikalisch zu charakterisieren, mag auf Anhieb etwas schwer wirken. Besieht man sich die Musiklandschaft genauer, scheint das Land jedoch zu einem Genre fast prädestiniert zu sein, dem "female fronted" Rock bzw. Metal. Neben etablierten Größen wie Within Temptation oder Epica versuchen sich auch Autumn schon seit geraumer Zeit.
1995 gründete sich die Band - noch als Trio - unter dem Namen Stonehenge, benannte sich aber im selben Jahr in Autumn um. Schon zu Anfang verließen die Gründungsmitglieder selbst die Band. In den Folgejahren kamen immer wieder Bandmitglieder hinzu oder wurden ersetzt. Der letzte Wechsel vollzog sich 2007, als sich die langjährige Sängerin Nienke de Jong entschied, Autumn zu verlassen. Ihren Posten nahm Marjan Welman ein, die auf dem aktuellen Album "Altitude" zu hören ist.
Im ersten Track "Paradise Nox" fügt sich Marjan Welmans Stimme passend zwischen Schlagzeug, verzerrten Gitarren und synthetischer Orgel ein. Gekonnt setzen hier die Instrumente immer wieder aus, um die Stimme der Frontfrau in den Vordergrund zu rücken. Da sich der Opener im gemäßigten Tempo bewegt, vermag er den Hörer aber nicht wirklich mitzureißen. Auch der Großteil der restlichen Songs bleibt in diesem nahezu einheitlichen Tempo. Nur selten wird dieses Midtempo gebrochen, etwa durch Taktwechsel oder Doppelfußpassagen. Die erlaubt sich Drummer Jan Grijpstra zum Beispiel in "The Heart Demands". Davon hätte das Album durchaus mehr vertragen können. Hier und in "Sulphur Rodents" blitzt eine etwas dunklere Seite von Autumn auf. Diese erinnert ein wenig an Epica, distanziert sich jedoch gesanglich klar. Leider gibt es von diesen Stellen auf "Altitude" eben nicht sehr viele. So spielen sich die Niederländer fast schon ein bisschen gleichförmig durch die knappe Stunde und überzeugen nur in manchen Songs wie dem melodisch interessanten "Skydancer" oder dem Finale "Altitude". Hier brechen Autumn ausnahmsweise aus ihrer Gleichförmigkeit aus: Durch die Abwechslung von Soli und mit Klavier unterlegten Gesangsparts schafft es der Song, sich zu steigern und dem Album ein rundes Ende zu geben.
Trotz einiger guter Songs verliert sich das vierte Studioalbum der Niederländer leider in Durchschnittlichkeit. Das hat natürlich zur Folge, dass Autumn hinter den Größen ihres Landes zurückbleiben. Um hier aufzuholen, fehlt der Band dann doch die musikalische Substanz, die auf Dauer zu fesseln weiß.
Kontakt: www.autumn-band.com, www.metalblade.de

Tracklist:
1. Paradise Nox
2. Liquid Under Film Noir
3. Skydancer
4. Synchro-Minds
5. The Heart Demands
6. A Minor Dance
7. Cascade (For A Day)
8. Horizon Line
9. Sulphur Rodents
10. Answers Never Questioned
11. Altitude
 




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