(Napalm Records)

Death/Doom in Reinkultur, ohne Frage. Schleifschleif, böseböseböse, jeder Snareschlag verhallt in einer sich über 50 m streckenden Kathedrale, jeder Anschlag auf der Gitarrensaite ist ein Ritual mit beinahe ewiger Vorbereitungsphase. Ahab sind nicht die traurigromantischen Düsterlinge, die einen tiefen Schmerz herausweinen, sind nicht Draconian, Doom Vs. oder My Dying Bride, Ahab sind zwar rabenschwarz, aber auch grollend tief und bitterböse. Die Saiten schlabbern im Keller, jedes Gitarrenlead ist eine Dunkelheit für sich, jeder Grunzer mehr ein verzerrtes Rülpsen als alles andere, klarer Gesang ist selten, aber ein, zwei Mal kurz zu vernehmen, wohl um willen einer niemals erreichten emotionalen Ausgeglichenheit. Der knochentrockene Opener "Below The Sun", das bedrohliche "Old Thunder" oder der schiere Wahnsinn, "Ahab's Oath", sind Doom-Walzen, wie sie nur alle paar Jahre einmal so überzeugend die Menschheit überrollen. Wäre nicht der etwas schwächere Mittelteil des Albums, "The Call Of The Wretched Sea" könnte sich den Titel "Doom-Album des Jahres 2006" ans Revers haften. So steht es in der Skala immerhin noch einen Platz hinter dem tatsächlichen Doom-Album des Jahres, der neuen Solitude Aeturnus. Einzigartig das hinter "The Call ..." stehende Konzept: Wie bereits Bandname, Album- und Songtitel verraten, wird hier lyrisch das Walungeheuer Moby Dick von Kapitän Ahab gejagt und tausende, abertausende Male verflucht. Dargelegt findet sich die Story des wohl bekanntesten Meeresepos aller Zeiten über weite Strecken in direkt aus H. Melvilles "Moby Dick" übernommenen Texten. Musik, Texte und Design des Albums ergeben ein derart stimmiges Ganzes, dass nur von einem Pflichtkauf für Doomster gesprochen werden kann.
Kontakt: www.ahab-doom.de, www.napalmrecords.at

Tracklist:
1. Below The Sun
2. The Pacific
3. Old Thunder
4. Of The Monstrous Pictures Of Whales
5. The Sermon
6. The Hunt
7. Ahab's Oath

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