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von ta

AFTER ...: Hideout   (OSKAR)

After ... spielen Progressive Rock mit einer Schlagseite in Richtung Metal und einer anderen Schlagseite in Artrock-Gefilde, sie spielen ihn introvertiert und immer etwas melancholisch. Referenzen sind einige auszumachen: Hier die rifflastige, rockige Seite von Porcupine Tree. Dort etwas Quidam, deren Zbyszek Florek noch Toningenieur für den Vorgänger "Endless Lunatic" gewesen ist. Da etwas Wolverine, wenngleich man deren Düsternis nicht komplett mitnimmt. Und zuletzt Riverside, die in den sphärischen Momenten oft genug durchleuchten.
Leider erreichen After ... nicht die Tiefe der Referenzbands. Die Melodien sind gut und angenehm unkitschig, setzen sich aber nicht richtig fest. Das hängt nicht nur, aber auch damit zusammen, dass Sänger Krzysiek Drogowski zu wenig Charisma mitbringt. Er klingt etwas schwachbrüstig und in jeder Hinsicht harmlos. Bemerkenswerter an "Hideout" ist die Gitarrenarbeit, die von krachendem Riffing wie in "Senses Confuse Reality" über Floyd-artige Soli im Titeltrack "Hideout" und Psychedelic/Jazz-Rock-artige Sequenzen ("Fly On") bis zu schönen Flageoletts ("Reflecting Me") reicht. Aufmerksamkeit verdienen außerdem die Keyboards, die sich als Stimmungsträger entpuppen und mit Geistesblitzen wie dem verspielten Klavierthema in den Strophen von "Healing Our Sorrows" punkten.
Das Songwriting ist schlüssig, die Songs sind organisch und abgesehen vom Zwölfminüter "The End" knackig kurz, mir fehlt allerdings die Supernummer, das Superriff, die Supermelodie, der Supergroove. "Hideout" hat weder Tiefen noch Höhen, weshalb ich ebenso wenig wüsste, welchen Song ich empfehlen sollte, wie ich wüsste, welchen Song ich nicht empfehlen sollte. Gutklassig ist das alles, kompetent eingespielt und produziert und tausendmal besser als das austauschbare Gefiedel, das einem heute noch als "Progressive Metal" verkauft wird. Im direkten Vergleich ziehe ich aber die neue Indukti, die neue Gazpacho und auch die neue Riverside vor. Das wiederum entscheide aber jeder Progger für sich selbst, beispielsweise mittels eines Besuches der Myspace-Seite der Band.
Kontakt: www.after.art.pl, www.oskar-cd.com.pl

Tracklist:
1. Hillside Of Dreams
2. Fingers
3. Senses Confuse Reality
4. Waiting For
5. Hideout
6. Healing Our Sorrows
7. Fly On
8. Reflecting Me
9. Looking For Each Other
10. The End



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