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von ta

ABORTED: Global Flatline   (Century Media)

"If the world actually comes to an end in 2012, it will be because the new Aborted album destroyed it", kommentierte ein User auf Youtube die neue Aborted-Single nach ihrer Vorabveröffentlichung auf dem Kanal von Century Media. Recht hat er/sie! "Global Flatline", der neuste Outmetz von Aborted, verfolgt über 43 Minuten Spielzeit die Linie weiter, die die "Coronary Reconstruction"-EP bereits vorgezeichnet hat. Extrem derber, technisch versierter Death Metal mit Grind-Schlagseite und der Durchschlagskraft von ... nun ja - stellt euch einen Amboss oben vor, ein rohes Ei unten, zwei Meter dazwischen, und einen Freifall.
Geblieben ist eins der unverzichtbaren Merkmale des Bandsounds schlechthin: Das Riffing ist groovig-rhythmisch häufig auch dann, wenn die Rhythmusabteilung gerade ein Sperrfeuer an Blastbeats kredenzt. Das macht einen großen Teil der unbändigen Wucht der Band aus. Tempotechnisch haben Aborted streckenweise noch einen auf ihr letztes vernünftiges Album "Slaughter & Apparatus" draufgesetzt und rasen wie die Berserker durch "Vermicular, Obscene, Obese" und "Our Father, Who Art Of Feces". Natürlich gibt es dennoch ordentlich viele Groove-Stellen und auch ein paar komplette Songs im mittleren Tempospektrum, von denen besonders das doomige "Expurgation Euphoria" mit psychedelischen Einsprengseln überzeugt, während "Of Scabs And Boils" nur wie eine mäßige Kopie von "The Inertia" (seinerseits auf der "Archaic Abattoir"-Scheibe zu finden) daherkommt.
Aborted sind deutlich Technik-lastiger geworden, was fricklige Riffs aus der Fingerverknotschule ebenso wie die Deathcore-Arrangements von "Strychnine.213" umfasst, welche nicht völlig verschwunden sind, sondern einfach nur homogener integriert wurden. Aborted anno 2012 klingen durchaus modern, so dass etwa der erbarmungslose Hassbatzen "The Origin Of Disease", den Band und Label als Videosingle auserkoren haben, mehr an Cryptopsy als an Carcass erinnert. In der Konsequenz sind die Riffs und Arrangements deshalb nicht mehr so griffig-simpel wie einst und ein primitiver Knüppelrausch wie "A Cold Logistic Slaughter" (von "The Archaic Abattoir") will Aborted heute nicht mehr gelingen, dafür wechseln die Stimmungen zu abrupt, brauchen die Riffs etwas zu lange, um sich im Ohr festzusetzen. Einigen Altfans könnte das missfallen, ich halte es für eine gelungene Reinkarnation. Aufgelockert wird das intensiv nach Hackepeter schmeckende Gemisch durch melodiöse Soli, Samples und den bekannten Hoch-Tief-Wechselgesang von Swen de Caluwe.
Nichts Kritikwürdiges? Doch! Mit "Coronary Reconstruction", "From A Tepid Whiff" und "Grim" sind gleich drei Songs der jüngsten EP für das Album neu gemixt und wieder verwendet worden, worüber Käufer derselben EP sich berechtigt ärgern dürfen.
Im Großen und Ganzen dennoch Pflichtbeschallung für Schlächter und Metzger.
Kontakt: www.goremageddon.be, www.centurymedia.com

Tracklist:
1. Omega Mortis
2. Global Flatline
3. The Origin Of Disease
4. Coronary Reconstruction
5. Fecal Forgery
6. Of Scabs And Boils
7. Vermicular, Obscene, Obese
8. Expurgation Euphoria
9. From A Tepid Whiff
10. The Kallinger Theory
11. Our Father, Who Art Of Feces
12. Grime
13. Endstille



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