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Liedertour   09.06.2002   Rauschwitz bei Eisenberg/Evangelische Kirche
von Thomas Perlick

Liedertour wieder in Rauschwitz zu Gast
Vier Sänger geben Konzert in der Kirche


Und wieder waren sie mit ihren Zauberklängen und Wortjonglagen "eingefallen" in die Rauschwitzer Dorfidylle, die Liedermacher. Es ist nun schon eine richtige Tradition, daß sich eine staunende, lauschende, schmunzelnde Gemeinde einfindet zur großen Fahrt. Vier verschiedene Sänger wurden jeweils zu Kapitänen., die uns mitnahmen weit hinaus auf das Liedermeer. Da wogten dann die Wellen, die Gischt spritzte, und doch wurde keinem übel im Bauch oder bleich um das Antlitz.
Es begann der stille Wolfram Fricke mit seinen Entdeckungen der kleinen Dinge und ihrer großen Bedeutung. Ein geschickter Kunstschmied geschmeidiger Wortketten, unterstützt durch Frank Oberhof, den unermüdlichen Steuermann mit seiner Gabe, immer neue Schiffsmannschaften zusammenzustellen.
Ein alter Bekannter auf der Brücke ist schon Michael Günther, der sich mit dem Schildchen "Ich bin kein Berliner" vorstellte und die Liebe der Rauschwitzer zum Dorf vertonte, wortreich von einem Lied zum anderen manövrierte und immer neu seine Angel nach uns auswarf. Als lockende Köder dienten wieder einmal seine schönen Melodien mit ihren prall bebilderten Texten.
Völlig neu und für viele überraschend war Wolfgang Valentin, ein blinder Sänger mit einer großen Stimmgewalt. Mal am Keyboard, mal an der Flöte, sorgte er für großes, stilles Staunen in der kleinen Dorfkirche. Schließlich zeigten seine Lieder, wieviel mehr er "sieht" als mancher von uns. Meine kleine Margarete bettelte gleich um eine "See-Dee" (CD) von ihm.
Und zum Schluß, aber nicht am Ende, das Heimspiel von Wilfried Mengs, der sich längst freigeschwommen hat im Meer der Lieder und immer wieder besticht durch klare Sprache und ausgesprochen schöne Melodien. Größtes Kompliment für ihn, daß niemand sagt: "Ach, schon wieder der Mengs!" - Ganz im Gegenteil!
Ein bezaubernder Abend auf dem Ozean der singenden Dichter. Und immerhin die Freude darüber, daß man Rauschwitz nun kennt auf der großen Seekarte der Liedertour und gern die stille Insel unserer Kirche ansteuert. Wir warten schon auf das nächste bunte Schiff.

Dieser Artikel ist am 11.06.2002 in der Ostthüringer Zeitung erschienen.






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