www.Crossover-agm.de Ist eine Aktualisierung des Wortes Gottes durch moderne Musikstile möglich, bzw. wie können wir eine Aktualisierung des Wortes mittels moderner Musikstile erreichen?
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von Markus Meyer

Dazu ein Zitat: "Techno und Jesus? Sowas gibt's nicht!!!" Es gibt einige Menschen, die meinen: "Elektronische Musik und Jesus Christus passt nicht zueinander, das wäre wie wenn man Cola erwärmen würde und dann so lange schütteln würde, bis die Kohlensäure raus ist, bevor man sie trinkt - absolut ungenießbar und deshalb auch total abscheulich".
Diese Menschen möchte ich auf die Bibel verweisen, zum Beispiel auf 1. Korinther 10, 31: "Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre". Und auf Kolosser 3, 16-17: "Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Und alles was ihr tut mit Worten oder Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn."
Solange wir also alles, was wir tun, weder für uns noch für andere sondern für Gott machen um ihm zu danken etc., sündigen wir nicht damit. Ich kenne jemanden, der zu mir kam und sagte: "Techno ist absolut weltlich, und was machst du? Du versuchst es zu verchristlichen!" Ich fragte ihn, wo denn alles seinen Ursprung hat, und er antwortete mir: "Bei Gott natürlich!" Elektronische Musik hat seinen Ursprung genauso bei Gott wie das Universum, nur waren es die Nichtchristen, die diese Musikart "kaputt" machten, die die ersten waren, die damit "spielten". Ich versuche deshalb nicht, etwas zu verchristlichen, sondern es zu seinem normalen und bestimmten Ursprung zurückzubringen. Sobald wir aber anfangen, UNS in den Mittelpunkt zu stellen und nicht Gott, sobald wir wünschen, dass wir die Leute zum Abheben bringen, und ihnen dadurch unser Logo anstatt das von Gott zeigen, ja, sogar schon bei dem Gedanken daran sündigen wir. Und das ist sehr schwer, wenn man bedenkt, dass jeder von uns gern angesehen sein würde und gern im Rampenlicht stehen würde. Aber alles andere ist falsch, und deshalb will ich es versuchen, ohne irgendwie einen Applaus dafür zu bekommen zu wollen, denn diese Musik ist in erster Sicht für Gott gedacht, und er ist es, der applaudieren dürfte.
Wenn wir uns ein Bild über "moderne Technomusik" und ihre Möglichkeiten oder Schwächen machen wollen, ist es gut einige Aspekte zu beleuchten, was ich im Folgenden tun will. Wichtig: wir wollen die eigentliche Musik betrachten und nicht das, was in den Medien daraus gemacht wird!

Was sind die Unterschiede zwischen Rockmusik und elektronischer Musik?
o anonymisierter Produktionsprozess
Techno klingt zunächst einmal ganz anders als Popmusik im herkömmlichen Verständnis. Es fehlen hier nicht nur die Sänger, die ihr Lied präsentieren, sondern auch die Musiker, die den Klang erspielen und uns auf diese Weise ihr "Werk" vermitteln. Musizieren im eigentlichen Sinn findet nicht mehr statt. Dies hat weitreichende Folgen für die ästhetische Rezeption der Klangereignisse: Techno wirkt anonym und unpersönlich. Die entsprechenden Klänge scheinen direkt aus Maschinen zu sprudeln, gebändigt allein vom Discjockey, der aus ihnen ein Material formt, welches wiederum die Grundlage bildet für eine der ältesten Verhaltensformen des Menschen in bezug auf Musik, nämlich den schweißtreibenden und ungezügelten Tanz in der Gruppe.
o Art der Präsentation
Statt der Musiker steht der DJ als "Musikmacher" im Vordergrund. Da die Musikmixturen des DJs auf bereits vorher auf Tonträgern vorliegenden Klängen beruhen, ist der unmittelbare und sichtbare Zusammenhang zwischen dem Klangereignis und seiner Generierung durch eine Person - den Musiker - nicht mehr vorhanden. Die Musik kann somit nicht mehr unmittelbar auf einen Urheber subjektiv bezogen werden. Damit ist beileibe nicht gesagt, daß DJs "un"-musikalisch seien. Ihre Beschäftigung ist eine musikalische, der in der Regel als solche sogar sehr viel Anerkennung zuteil wird. Dass allerdings niemand den DJ im Club als Musiker bezeichnen würde (wobei damit nicht in Abrede gestellt werden soll, daß sich der ein oder andere ambitionierte DJ selbst sehr wohl als Musiker begreift), obwohl er innerhalb dieser Musikkultur nun derjenige, und zwar fast ausschließlich derjenige ist, der Musik übermittelt, deutet auf eine Veränderung hin, die vorher so nicht möglich war.
o Art der verwendeten Instrumente
Das musikalische Material in der Song orientierten populären Musik bestand zumindest lange Zeit fast ausschließlich aus "erspielten" Klängen. Neben einigen anderen sind als wichtigste Instrumente die (elektrische) Gitarre, die Bassgitarre, verschiedene Arten von Keyboards, Blechblasinstrumente und das Schlagzeug einschließlich verschiedener Perkussionsinstrumente zu nennen. Dazu muß schließlich noch die Singstimme gerechnet werden.
Mit den wachsenden technischen Manipulationsmöglichkeiten hat sich die Originalität der produzierten Klänge auch in der von Musikern geprägten Popmusik erheblich relativiert. Die Verbindung von Sampler und Sequenzer vermag endgültig die Grenzen zwischen Menschen- und Maschinen gemachter Musik zu verwischen. Das Sound-Sampling bezeichnet die Umwandlung analoger Signale von unterschiedlicher zeitlicher Dauer in digitale Zahlenwerte und erlaubt so deren kostengünstige und effektive Speicherung und Manipulation, während ein Sequenzer eine Vorrichtung ist, die ganz allgemein die Speicherung und Automatisierung einprogrammierter Steuerbefehle für zu steuernde elektronische Geräte verschiedenster Art (Synthesizer, Sampler, Mischpulte etc.) ermöglicht. Mit Hilfe moderner Digital- bzw. Software-Sequenzer können so z.B. verschiedene digitalisierte Klangereignisse (Sequenzen) zu komplexen Arrangements zusammengesetzt werden. Dies hat zur Folge, daß in modernen Studioproduktionen der Produzent heutzutage oft schon fast ausschließlich derjenige ist, in dessen Händen die gesamte musikalische Gestaltung der Aufnahme liegt, und zwar auf der Basis von digital gespeichertem Klangmaterial.
o Sound als wesentliches Ausdrucks- und Stilmittel
Verbunden mit wachsenden technischen Möglichkeiten hat sich "Sound" zu einem sehr wesentlichen Ausdrucks- und Stilmittel in der Popmusik entwickelt. In diesem Sinn wird mit "Sound" die charakteristische klangliche Ausprägung eines Musikers oder Produzenten, einer Musikgruppe, eines Musikstücks oder gar eines ganzen Stils bezeichnet. Sie ist von vielen Faktoren abhängig, so von der Beschaffenheit und der Zusammensetzung der Instrumente, der Spielweise eines oder mehrerer Interpreten, der elektrischen Verstärkung, dem Einsatz von Effekten und der Abmischung im Studio oder beim Konzert. Als musikalischer Parameter, der die sinnlich erfahrbaren Klangqualitäten in ihrer Gesamtheit erfasst, ist Sound oft das wichtigste genrekonstituierende Unterscheidungskriterium und letztendlich auch für die Funktionalität und den Erfolg von Musik zuständig.
o im Vordergrund steht Klangdesign und nicht etwa wie im Lied ein intendierter Sinnzusammenhang
In der liedorientierten Popmusik ist sowohl die formale als auch die musikalische Gestaltung dem Sinnzusammenhang des Liedes unterworfen, der schließlich für dessen Status als "kulturell und ästhetisch relevantes Endprodukt" verantwortlich ist. Der Techno-Track dagegen findet Verwendung als "vorfabriziertes Material" (für den DJ), aus dem eine klangsinnliche Erfahrung hergestellt wird. Hierbei ist auch der durch die monotone Rhythmik bewirkte Bewegungsimpuls entscheidend. Formale Gliederung, harmonische Ausgestaltung, Klanggestaltung sowie nicht zuletzt eine ebenfalls aus Standardformen abgeleitete Rhythmik sind mithin in unterschiedlichen Gewichtungen die musikalischen Bausteine für die unterschiedlichsten Formen populärer Liedmusik, nach denen diese auf Basis einer bestimmten Erfahrung einordenbar und bewertbar ist. Alle diese musikalischen Merkmale ordnen sich in gewisser Weise einem linearen, narrativen Entwicklungsprinzip unter. Dieses ist in der Techno-Musik nicht mehr gegeben. Oberflächlich äußert sich das z.B. darin, daß Techno weitgehend ohne Gesang auskommt. Dies jedoch ist kein Grund, sondern eine äußere Erscheinung. Ebenso, wie man zu Recht behaupten kann, daß Techno nicht der Liedform bedarf, da es keinen Gesang gibt, könnte man das ganze ja umdrehen und feststellen, daß diese Musik nicht des Gesangs bedarf, da keine Liedform vorliegt. Es gibt im übrigen diverse Techno-Genres, die von Gesang-Samples Gebrauch machen, ebenso wie es in der Song-orientierten Musik Instrumentalstücke ohne Gesang gibt, die dennoch wie Songs strukturiert sind und in linearer Entwicklung einen Sinnzusammenhang entfalten, sozusagen also als Lieder ohne Worte.
Der Techno-Track jedoch ist kein "Stück" im entsprechenden ästhetischen Verständnis, sondern Materialbestand-"teil". Demzufolge steht hier das Klangdesign und nicht etwa wie im Lied ein intendierter Sinnzusammenhang im Vordergrund.

Kleine Geschichte der Techno-Musik (Dokumentarische Auszüge)
Techno als Musik ist nicht mehr sehr jung und hat sich mittlerweile in zahlreiche Kategorien und Subkategorien ausdifferenziert. Faszinierend dabei ist, dass sich die Technowelle eigentlich fast überhaupt nicht auf die christliche Musikszene ausgewirkt hat. Ursache dafür ist großenteils auch die dominante Vormachtstellung des amerikanischen Musikmarktes, auf den sich Techno ja fast gar nicht ausgewirkt hat. Die deutsche christliche Musikszene ist hier einfach zu klein, um bedeutungsvoll zu werden.
Der Name Techno dient hierzulande zum einen als bevorzugter Oberbegriff für verschiedenartige Formen elektronisch generierter Musik. Analog zu anderen populären Musikpraktiken (vgl. z.B. Rock) ist auch in der Techno-Kultur die exorbitante Anhäufung von "Stilbegriffen" auffällig, so daß mit dem Oberbegriff Techno regelrecht ein Stammbaum bezeichnet ist, der sich in mehrere Richtungen auffächert: Breakbeat, Jungle, Gabba, Goa, Drum & Bass, Ambient, House, Dance.
Der Entwicklung von Techno im eigentlichen Sinn lag eine radikale, futuristisch-technokratische Ästhetik zugrunde. Es verbanden sich damit z.B. auch Visionen vom Zerfall traditioneller großindustrieller Komplexe und die aus der Science Fiction übernommene Utopie vom Einklang von Mensch und Maschine (Computer). In Europa hatte sich nach Kraftwerk und anderen Elektronik-Epigonen der siebziger vollends in den achtziger Jahren mit Gruppen wie Depeche Mode, New Order, The Art Of Noise und vielen anderen Formationen, die innerhalb von Trends wie New Wave, Industrial, New Beat und Electric Body Music (EBM) agierten, eine postindustrielle Ästhetik etabliert, ohne daß mehr oder weniger traditionelle Musikerrollen jedoch gleich verworfen wurden.
In den USA verbanden sich der Rap-Gesang, das Ende der siebziger Jahre aufgekommene Scratching und die Bevorzugung elektronisch erzeugter Beats und Klänge zu einem als Electro bzw. Electro Funk bezeichneten Hip-Hop und House-Phänomen, hinter dem als Produzent vor allem Arthur Baker stand. Er produzierte z.B. auch das dreizehnminütige, auf Kraftwerk-Musik beruhende "Planet Rock" von Afrika Bambaataa & The Soul Sonic Force (Tommy Boy Records 1982). In Detroit verwirklichten Juan Atkins und Richard Davies 1981 parallel zu den ersten Versuchen der House-Pioniere in Chicago ihr Cybotron-Projekt, wobei sie sich musikalisch vom Funk der George Clinton-Bands Parliament und Funkadelic und - natürlich - von Kraftwerk beeinflussen ließen. Im Gegensatz zum in der Disco-Kultur beheimateten House-Sound Chicagos war der Zugang zu technologisch generierter Musik in Detroit eher konzeptorientiert, abstrakt, progressiv und futuristisch-innovativ. Daraus entwickelte sich eine nüchterne, geradlinige Maschinenmusik.
Der eigentliche Begriff Techno entstand dann 1988, als Neil Rushton ein Kompilationsalbum zusammenstellte, welches Tracks von Derrick May, Eddie ‚Flashing' Fowlkes, Kevin Saunderson, Blake Baxter und Juan Atkins enthielt und das unter dem Namen "Techno - The New Dance Sound of Detroit" von Virgin Records veröffentlicht wurde.
Aus dem "Drang nach einer neuen Langsamkeit und musikalischer Harmonie" heraus wurde 1992 Trance geboren, dementsprechend "am ‚weichen' Pol des Techno-Spektrums angesiedelt" und mit vergleichsweise moderaten Temporichtlinien bei gleichmäßig rhythmischem Puls. Musikalisch versuchte man diese Assoziationen mittels sphärischer Synthesizerflächen in simpler harmonischer Anordnung ebenso wie durch die Integration von indischen Sitar- und anderen ethnomusikalischen Klängen zu erwecken, ohne daß jedoch auf den durch die "4 to the floor"-Bassdrum erzeugten motorischen Bewegungsimpuls verzichtet wurde. "Warme" Klänge ersetzten das schräge und häufig atonale Fiepsen und die drückenden Bässe der härteren Techno-Varianten. Das Prädikat "spacig" bürgerte sich zur Beschreibung derartiger Klangatmosphären ein. Die Trance-Produktionen waren verhältnismäßig komplex und vermochten sich auch als Langspiel-Tonträger für den Heimgebrauch zu verkaufen. Schließlich spaltete sich auch diese Techno-Spielart nach einer Phase der (kommerziellen) Übersättigung in verschiedene Subgenres wie Hardtrance, Acid Trance und Dreamhouse auf.

Zusammenfassend kann man feststellen: die Technomusik ist in ihrer Entstehung eine Dokumentation zur Faszination Maschine. Neuartige Klänge, neuartige Bedienung, z.T. losgelöst von jeglicher Musikvorkenntnis gelingt es eine reduzierte, minimalistisch anmutende Musik zu kreieren. In ihrem Grundwesen ist also die Technomusik durchaus nicht zu verteufeln oder abzulehnen, sondern letztlich eine Musikform, die sich besonders durch die Art der eingesetzten Instrumente definiert. (im Vergleich dazu: Hitchcocks "Die Vögel - Oskar Sala auf Trautonium)

Aus dieser Musik wurde z.T. auch aufgrund ihrer Merkmale erst später dann eine ganze Kultur geboren, die sog. Technokultur, deren einziger Wesenszug das Ausleben ein starkes ICH-Bedürfnisses ist. Hier kann man vom Glaubensverständnis heraus ganz rigoros den Rotstift ansetzen.

Die Produktion
Wenn wir uns Gedanken über einen möglichen Ansatz "Kann auch Technomusik Gottes Wort aktualisieren?" machen wollen, müssen wir auf den "Produktionsprozess" eingehen, ihn etwas näher betrachten, denn hier kann ganz direkt Einfluss auf die entstehende Musik genommen werden. Musik muß immer irgendwie gemacht werden, wobei die jeweilige Art und Weise des Machens, die ihrerseits in einen entsprechenden musikkulturellen Gesamtzusammenhang eingebettet ist, das musikalische Resultat direkt und substantiell beeinflusst. Von daher ist es eine Selbstverständlichkeit, bei der Analyse von musikalischen Ereignissen die Produktionsbedingungen, die ihrer Entstehung zugrunde liegen, mit einzubeziehen. In der Technomusik wird Klang weitestgehend elektronisch generiert und strukturiert. Im Unterschied zu anderen Musikpraktiken, die in der einen oder anderen Form die mechanische Bedienung verschiedener Instrumente beinhalten und diese auch vorführen, ist der primäre Produktionsprozess von Technomusik nicht sichtbar bzw. nicht ohne weiteres nachvollziehbar.
Die musikalische Grundsubstanz basiert hauptsächlich auf einer anonymen Vorproduktion hinter den Kulissen, welche sich auf die Vorstrukturierung von Klangmaterial konzentriert, mit der Konsequenz, daß der Bezug zum Ursprung des Klangereignisses bei der Rezeption in der Regel keine Rolle spielt. Erst in der zweiten Stufe des Prozesses, bei der Vermittlung der Klangereignisse durch den DJ, also der wesentlichen Präsentationsform von Technomusik, wird die technische Manipulation des Klangs vorgeführt und ist daher schon eher sichtbar bzw. nachvollziehbar. In der Technomusik finden wir so im Prinzip einen zweigeteilten Klangbearbeitungs- und -strukturierungsprozeß vor.
Im Folgenden soll eigentlich nur näher auf den erstgenannten Prozess eingegangen werden, nämlich den der Musikproduktion, weil hier ganz klar am meisten Einfluss in der Weise "Aktualisierung" genommen werden kann. Es bleibt hier natürlich kein Platz, um auf die vielfältigen technischen Implikationen einzugehen, die das elektronische Instrumentarium der Techno-Produzenten im einzelnen betreffen. Jedoch ist es im Hinblick auf die Untersuchung der entsprechenden klanglichen Resultate nützlich, sich einen Überblick über die notwendigen Arbeitsschritte, die zu ihrer Erstellung notwendig sind, zu verschaffen.
Dazu bedarf es einiger grundsätzlicher Informationen über die Funktionen verschiedener elektronischer Geräte. Techno-Produzenten benutzen Synthesizer, Drum Machines, Plattenspieler, CD-Player, Tonbandgeräte, Sequenzer, Effektgeräte, Mischpulte, Sampler, Computer (die in der Lage sind, die meisten dieser Komponenten auf der Basis von Software-Programmen und Hardware-Modulen zu vereinen) und anderes mehr, um Klang entweder elektronisch zu erzeugen oder bereits vorhandene Klangquellen einzubeziehen und zu bearbeiten, Klangkomponenten dann zu einzelnen Sequenzen zusammenzustellen und diese schließlich zum kompletten Klangereignis (Track) zusammenzufügen. Für die Erstellung eines Tracks als vorstrukturiertes Klangmaterial sind also prinzipiell folgende Arbeitsgänge notwendig:
o Die Erzeugung bzw. Beschaffung von Klang, z.B. durch Klangsynthese am Synthesizer oder durch Selektion bereits aufgezeichneter Klänge, z.B. durch digitale Speicherung per Sampler. Klangquellen können z.B. Tonträger, Sound Libraries auf CD-ROM oder Soundfiles aus dem Internet sein.
o Die klangliche, strukturelle und zeitliche Manipulation des Klangs, z.B. durch Effekte oder digitale Manipulation der Wellenform.
o Die Erstellung von einzelnen Klangsegmenten unterschiedlicher Länge, z.B. durch das Einspielen per Synthesizer, die Festlegung bestimmter Start- und Endpunkte bei der Kreation von Loops oder durch die Programmierung eines Rhythmuspatterns.
o Das Zusammenstellen der Einzelsegmente zu einem komplexen Arrangement und deren Synchronisation, z.B. mit Hilfe eines Sequenzers.
o Die Nachbearbeitung des kompletten Tracks, die z.B. dessen klangliche Gesamtabstimmung beinhaltet.
Hinsichtlich der Auswahl und der Anzahl benötigter und bevorzugter Geräte gibt es selbstverständlich große Differenzen, die im Sinne der im vorigen Kapitel angeführten Erläuterungen stilprägend sind. Während für die Erstellung eines Techno- oder Housetracks ein Synthesizer, ein Drum Computer und ein Sequenzer ausreichen mögen, so bedarf es für die Konstruktion eines Breakbeattracks zumindest eines Samplers.
In einem Tonstudio ist es heutzutage fast wie in einem Wohnzimmer, denn aufgrund der technischen Möglichkeiten seitens der Computerhersteller (genügend Rechenpower) verlagert sich alles mehr und mehr in den Rechner. Schauen wir uns einfach mal im "virtuellen" Studio um.
Es gibt zwar ein Digitalmischpult und einige Keyboards, dennoch ist das Herzstück hier der Computer mit diverser Hardware, so z.B. einer besonders hochwertigen Soundkarte. Diese Karte ermöglicht eine Einbindung für das Harddisk-Recording, also die digitale Aufnahme von Audio-Signalen direkt auf die Festplatte des Computers.
Die Software, welche diese Arbeitsschritte zu organisieren vermag, heißt in diesem Fall Logic Audio, eines der bekannteren Editoren- bzw. Sequenzerprogramme, das auf der Basis digitaler Zahlencodes all das bewerkstelligen kann, wozu früher ein komplettes analoges Tonstudio nötig war: "In Logic Audio verschmelzen die musikalischen Medien Digital Audio Recording, Digital Editing, MIDI-Sequenzing und Notation zu einem der leistungsstärksten Kompositions- und Produktionswerkzeuge der Gegenwart" (Zitat des Herstellers).
Mit Hilfe dieses Programms lassen sich Klangquellen unterschiedlichster Art miteinander synchronisieren und arrangieren. Zu den Audiospuren, auf denen alle Audiosignale (z.B. Gesang, Gitarre, Schallplatte etc.) digital aufgezeichnet werden können, gesellt sich eine praktisch unbegrenzte Zahl von MIDI-Spuren, auf denen MIDI- Daten von Geräten, die solche senden (z.B. Synthesizer), gespeichert und bearbeitet werden können. Die Notenwerte der MIDI-Ereignisse lassen sich an ein eingestelltes Metrum (z.B. Viertelnoten) anpassen (quantisieren), so daß rhythmische Unzulänglichkeiten beim Einspielen per Tastatur korrigiert werden. Das Tempo einzelner und aller Audio- und MIDI-Sequenzen kann frei verändert werden. Der Verlauf der Lautstärkekurve eines Klangereignisses lässt sich mit dem Mauszeiger beeinflussen, um z.B. Aus- oder Einblendungen zu realisieren. Effekte wie Hall und Echo, Verzerrungen, Kompression/Expansion der Dynamik etc. können in Echtzeit berechnet werden, die Filtersektion vermag Frequenzen gezielt anzuheben oder abzuschwächen. Mithin ist der Anwender eines solchen Programms in der Lage, alleine und mit relativ geringem Aufwand Klangereignisse aufzunehmen (bzw. per Tastatur einzugeben), zu strukturieren (z.B. durch Schneiden, Kopieren, Versetzen) und ihre Klangqualitäten zu beeinflussen (z.B. durch Veränderung der Lautstärke, der Tonhöhe, des Tempos, der Klangfarbe), um so ein verhältnismäßig komplexes Arrangement zusammenzustellen.
All dies hört sich etwas kompliziert an, ist aber je nach Vorwissen nicht unbedingt schwer zu erlernen. Durch das Editieren wird die Originalaufnahme nicht zerstört, d.h., die Ergebnisse der Bearbeitung können wieder rückgängig gemacht werden, so daß eine Vorgehensweise nach dem sogenannten "trial and error"-Prinzip möglich ist. Die Visualisierung auf dem Bildschirm orientiert sich, was das Sequenzieren betrifft, an der hinlänglich bekannten Idee der Mehrspuraufnahme. So kann im Prinzip jeder aus der Studioarbeit bekannte Vorgang an einem modernen Heimcomputer virtuell nachempfunden werden. Ein Softwareprogramm wie Logic Audio ist zwar nicht unbedingt billig, im Vergleich zu analoger Studiotechnik jedoch durchaus erschwinglich.
Das Gefühl, Technik herausfordern zu können und damit gleichsam lebendig zu machen, aus Geräten Klänge hervorzuzaubern, die nie jemand vorher mit den selben Geräten erzeugt hat, Samples mit Hilfe ganz neuer Tricks und Ideen zu bearbeiten, sind Ansprüche, die für viele Protagonisten der Elektro-Szene zentral sind. Teilweise werden diese Ansprüche zu modernen Mythen, wird der Einklang von Mensch und Maschine hochgelobt und die Vorreiterrolle der Techno-Kultur zelebriert.
Auch die Produktionsmittel selbst werden des öfteren zu Gegenständen kultischer Verehrung verklärt, die angeblich all ihren ähnlich konstruierten Pendants überlegen sind. Auf umgekehrte Weise können natürlich auch scheinbar objektive Mängel, die der Umgang mit unausgereiften Technologien zur Folge hat, entsprechend stilisiert werden. Für viele Techno-Produzenten ist die Konzentration auf wenige Geräte, deren Möglichkeiten voll ausgereizt werden, typisch.
Ich habe zusammenfassend versucht zu zeigen, daß sich hinter der verhältnismäßig anonymisierten Fassade der Techno-Produktion durchaus eine lebendige Form von Musikpraxis im Sinne der Koexistenz verschiedener Konzepte von Klanggestaltung, die nebeneinander stehen, sich ausschließen oder sich gegenseitig befruchten, verbirgt. Dass die technischen Möglichkeiten zur digitalen Speicherung und Erzeugung von Klang sich einerseits stetig vergrößern und andererseits durch das sich somit verbreiternde Angebot von immer mehr Menschen genutzt werden können, hat eine Beschleunigung von Differenzierungstendenzen zur Folge. Nie zuvor war das Reservoir an Klangkomponenten, das auch Hobbyproduzenten zur Verfügung steht, so groß, nämlich im Prinzip unbegrenzt.
Von der Arbeitsweise der Rockbands unterscheidet den Techno-Produzenten, daß er relativ komplexe Klangereignisse im Idealfall alleine zusammenstellen und aufnehmen kann und vom Rezipienten abgeschnitten ist. Die Verbindung bzw. die Vermittlung erfolgt erst durch den DJ, der darüber bestimmt, was hörbar gemacht wird, und auch dann bleibt der Bezug zwischen Rezipient und Produzent in aller Regel anonymisiert. Die gestiegenen Möglichkeiten auf der Seite der Produktion stehen ferner in keinem Zusammenhang mit verbesserten Möglichkeiten der Vermittlung von Musik. Wenn ein Produzent Ambitionen hat, seine Tracks an die Öffentlichkeit zu bringen, muß er selber DJ sein oder aber Beziehungen zu einem solchen haben. Überraschend ist hier auch, daß viele Techno-Fans als Konsequenz daraus Techno für sich selbst und nur aus der Freude am Machen heraus herstellen. Sie entstammen einer Generation, die mit Computern aufgewachsen ist und sehen in diesen eine Art leicht erlernbarer "Instrumente", mit deren Hilfe man schnell die persönlich favorisierte Musik erzeugen bzw. aus Segmenten zusammenstellen kann. Es hat sich damit ein ganz neues Feld musikalischer Hobbypraxis eröffnet, das durch gänzlich andere Mechanismen der Zusammenarbeit und des Austauschs bestimmt wird, als dies in den bisher bekannten Formen von Instrumentalpraxis der Fall war.

Ansatzpunkte "Christliche elektronische Musik"
Bedingt durch die Arbeiten bei naexus zeigt sich mir immer wieder ein enormer Bedarf (Nachfrage) an elektronischer Musik aus christlichem Background. Hierbei muss ich nochmals betonen, dass folgende Punkte Denkanstöße sind, die nicht von mir alleine stammen, sondern letztlich eine Kanalisation diverser Meinungen sind, die über naexus eingeholt wurden.
o Diverse Christliche Jugendveranstaltungen kommen ohne diese Musik gar nicht mehr aus, wenn sie sich einigermaßen zeitgemäß präsentieren wollen - eine zeitgemäße Art der Evangelisation betreiben wollen.
o Aufgrund der Produktionsmechanismen ist die Suche nach "neuem Sound" sehr groß und so werden auch immer wieder biblische Inhalte gebraucht (z.B. Vaterunser) und in Discotheken gespielt. Ziel einer christlichen elektronischen Musik kann es aber nicht sein christliche Inhalte in Discotheken zu platzieren, denn aufgrund der Ich-Kultur, die den "Rave" als eine Art Selbsterlebnis (in Unterstützung mit Drogen) empfindet, ist wenig Platz für eine sinnvolle Gotterkenntnis.
o Nicht unterschätzen darf man die enorm große Anzahl (z.T. sehr junger Leute) an aktiven Technohörern, die zwar gerne ihr Christsein leben, aber aufgrund ihres Musikgeschmackes und eben der fast nicht vorhandenen christlichen Technomusik immer wieder auf säkulare Produktionen zurückgreifen müssen, die einen nicht zu unterschätzenden Negativeinfluss auf den Hörer haben können.

Zur Erinnerung nochmals die Merkmale der Technomusik:
anonymisierter Produktionsprozess, Art der Präsentation, Art der verwendeten Instrumente, "Sound" als wesentliches Ausdrucks- und Stilmittel, im Vordergrund steht Klangdesign und nicht etwa wie im Lied ein intendierter Sinnzusammenhang.

Wenn man Technomusik machen will, die den Namen Christlich auch wirklich verdient, muß diese sich in ihrem Wesen schon etwas abheben, so wie letztlich christliche Rockmusik auch. Mögliche Ansatzpunkte hierzu wären: Produktionsprozess, Präsentationsart, Vordergrundstellung von Klang vs. Text
o Der Produktionsprozess sollte sich in der Weise unterscheiden, dass er seinem Wesen nach immer auf den möglichen Konsumenten eingeht. Im Klartext heißt das: nicht um jeden Preis einen neuen Trend erfinden wollen, sondern Musik schaffen, die dem Hörer gefällt, die aber (im Hinblick auf den "Gestaltungsraum" aus dem Referat von Markus Baum) einen sehr hohen Anspruch hat.
o Präsentationsart: weg von der Anonymität hin zu einem Klaren Bekenntnis. Im Allgemeinen ist eine gewissere Veränderung im Christsein zu erkennen: Junge Leute gehen sehr viel selbstverständlicher, freier und offener (auch in der Öffentlichkeit) mit ihrem Christsein um, vielfach werden ganz konkrete Erfahrungen mit Gott&Jesus weitergegeben - und dies stößt auch im säkularen Lager auf positive Resonanz. Der Präsentator (also DJ) sollte also ganz offen zu seinem Christsein stehen und auch publik machen.
o Dann ist es oftmals gar nicht so wichtig eine wirkliche Textbotschaft im Technotrack zu haben - aber (wie schon gesagt) das Grundfeeling, das Grundgefühl muß stimmen. Trotzdem ist es erstrebenswert Texte einzubauen, die sich mit Gottes Wort auseinandersetzen, die aktualisieren. Hierbei ist es natürlich unumgänglich qualitativ zu musizieren, denn der Konsument ist hinsichtlich der ausgesprochen hohen Produktionsqualität säkularer Musiktitel enorm verwöhnt.
o Ein weiterer Vorteil der Neuen Medien (hier ist nicht nur Musikproduktion gemeint) ist eine rasche und unkomplizierte Verbreitung der Kreativität. Wir christlichen Künstler sollten dies auch nutzen, denn gerade im Musikbereich kann z.B. das Internet für eine enorme Verbreitung sorgen, so dass man im Endeffekt gar nicht auf vorherrschende Vertriebswege und Strukturen angewiesen ist. D.h. junge neue Bands und Produzenten sind nicht auf Gedeih und Verderb auf sogenannte Plattenlabels etc. angewiesen. Richtig genutzt könnte diese Erkenntnis sehr schnell zu einer enormen Belebung des eher beschaulichen Christlichen Musiklagers führen.

Zusammenfassend die Quintessenz aus den bisherigen Gedanken:
o Moderne Elektronische Musik (Techno) ist auf alle Fälle ein Musikstil, der aus der heutigen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die christliche Musikszene muß sich neuen Trends unweigerlich stellen und nach ihren Mitteln dafür sorgen, dass das musikalische Streben immer irgendwie in Richtung Gott geht.
o Wenn die ausübenden Musiker sich der Eigenarten diverser Musikstile (hier insbesondere der Technomusik) im klaren sind und auch gewillt sind sich deren anzupassen und die Musikarten aber trotzdem zu verändern, dann haben wir letztlich irgendwie den Punkt erfüllt, den wir mit "Aktualisierung des Wortes Gottes durch Musik" anzustreben versuchen. Jeder Initiator von Musikprojekten muß hier Zeichen setzen: "keine Verweigerung oder gar ein Totschweigen", sondern eine systematische Analyse von Musikstilen betreiben, verbunden mit einer nötigen Veränderung und Abwandlung der Musik hin zu einer "Musik Gottes".



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