www.Crossover-agm.de VENI DOMINE: Spiritual Wasteland
von rls

VENI DOMINE: Spiritual Wasteland   (Massacre Records)

Schon wieder Schweden. Und es stellt sich die Frage, ob das titelgebende "Spiritual Wasteland" nun IKEA-Land oder doch ein anderes sein soll. Song vier, namentlich "Hysterical History", beantwortet diese Frage: "The world is like a spinning wheel of high tecnology" und, gipfelnd, "Is there a living God to save me from synthetic dreams?" Ja, sicher, denn in "The Tempel" (sic!) heißt es "The walls are still speaking, telling no lies, in the temple". Diese paar Textzeilen machen eigentlich das gesamte Grundkonzept von Veni Domine deutlich. Die fünf Schweden verarbeiten all die Negativitäten der Welt - und finden immer wieder eine positive Antwort im Glauben. Und passend zu diesem Konzept ist auch die doommetallische Musik gestaltet, die man mit einer Kreuzung aus alten Queensryche und End-Achtziger-Candlemass umschreiben könnte. An Candlemass erinnern dabei vor allem das größtenteils schleppende Tempo und die düstere, aber nie richtig negative Stimmung, wohingegen sich der Queensryche-Einfluß am streckenweise sehr hohen und ein wenig an Geoff Tate erinnernden, aber nie nervenden Gesang von Fredrik Ohlsson sowie an der breakdurchsetzten Rhythmusarbeit festmachen ließe. Letztgenannte führt dazu, daß die zehn Songs eine Weile brauchen, bis sie sich im Großhirn festgenagt haben (obwohl "Spiritual Wasteland" im Vergleich zu seinen beiden Vorgängerwerken "Fall, Babylon, Fall" und "Material Sanctuary" etwas zugänglicher und kompakter ausgefallen ist - auch ist diesmal der längste Song nicht 20 Minuten lang, sondern nur knapp neun). Die Komponisten Ohlsson und Torbjörn Weinesjö (g) haben jedoch nicht vergessen, die Songs mit guten Refrains auszustatten, und so schleicht sich "Riddle Of Eternity" zuerst via Gehörgänge ins Hirn, dicht gefolgt vom kuschligen "If I Fall Asleep". Der Rest folgt dann aber schrittweise nach, allen voran das genannte "Hysterical History" und der durch ein hervorragendes Akustikgitarrensolo veredelte Opener "Dawn Of Time". Da kein Ausfall zu vermelden ist und sich die Musiker technisch ebenfalls auf hohem Niveau bewegen, komme ich um eine Kaufempfehlung nicht herum. Auch wenn man mir jetzt wieder vorwerfen könnte, ich würde zu unkritisch rezensieren: Ich kann doch auch nix dafür, daß die Scheiben, die ich rezensieren darf, so gut sind ...
Kontakt: www.venidomine.com
 




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