(Eigenproduktion)

Die alte Fußballerweisheit "Elf Freunde müßt ihr sein" reduziert sich bei Noisense auf die Zahl vier, nämlich Marc Hempelmann (voc), Martin Pomp (g), Daniel S.M. Brunn (b) und Carlos B. Crosa (dr). Vier ist auch die Anzahl der auf "Idem" verewigten Songs, die da "Paraside", "Brainpierced", "Strain" und "Fall-Out" heißen und nicht verhehlen können, sich gelegentlich an folgende vier Bands anzulehnen: Faith No More (Haupteinfluß), die Schweisser zur "Heiland"-Phase, Soundgarden (was sich auf einige Gitarrenpassagen, z.B. in "Brainpierced", beschränkt) und Oasis (man lausche dem Anfang von "Strain"). Dies alles bunt durcheinandergemixt ergibt dann einen Cocktail, der mit dem Terminus Crossover (im musikalischen Sinne) sicher nicht falsch bezeichnet ist und auf den die Infoaussage "die Musiker scheuen sich zwar nicht vor technischen Finessen, der Song steht jedoch eindeutig im Vordergrund" hundertprozentig zutrifft, so daß in Abwandlung eines weiteren Fußballsprichwortes der Star die Mannschaft bzw. die Band ist. Das studentische Quartett scheint also genügend Bodenhaftung zu besitzen, beweist in den soziologisch angehauchten Lyrics auch eine Portion Intelligenz und besitzt zudem eine große Handvoll Humor, was einem besonders anhand des Backcovers ins Auge springt, das einen spanischsprachigen Artikel aus der Zeitung El Dia zeigt, in dem scheinbar (mein Spanisch ist nicht das beste) über negative gesundheitliche Auswirkungen der Love Parade berichtet wird. Verantwortlich für diese Aktion dürfte wohl Drummer Carlos sein, dessen spanisches Blut allerdings nicht in der Musik zum Ausdruck kommt (Flamenco-Rhythmen oder sowas sucht man hier vergeblich). Aufgenommen wurden die knapp 20 Minuten Mucke übrigens bei Kai Mertens im Soundforge-Studio, der auch langsam alles produziert haben dürfte, was in und um Berlin sein hartundergroundiges Unwesen treibt, und der mit dieser Produktion beweist, daß er auch außerhalb seines originären Death Metal-Areals gute Arbeit abzuliefern in der Lage ist. Schlußendlich sei noch erwähnt, daß Carlos 'ne hübsche Homepage zusammengebastelt hat, die es unter http://www.noisense.musicpage.de aufzurufen gibt und auf welcher man dann auch die nicht im Booklet enthaltenen Texte nachlesen kann.
Zu beziehen ist "Idem" gegen Einsendung eines Fünfmarkscheines und dreier Briefmärker bei Martin Pomp, Ansbacher Straße 43, 10777 Berlin. Wer sich der Elektropost bedienen möchte, der verwende folgende Adresse: noisense@gmx.de

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