www.Crossover-agm.de EMPYRIUM: Songs Of Moors And Misty Fields
von rls

EMPYRIUM: Songs Of Moors And Misty Fields   (Prophecy Productions)

Sechs Tracks, von denen der erste namens "When Shadows Grow Longer" auch gleich noch 1:27 min kurz ist - ein Minialbum? Mitnichten. Der Zweitling von Empyrium rotiert eine volle Dreiviertelstunde im Player und versetzt einen von der ersten Minute in eine sehr eigenartige Stimmung zwischen Romantik und Melancholie. Schon das Cover läßt dies erahnen - die Kiefer im diffusen Abendgegenlicht eines neblig-dunstigen Moores paßt perfekt zur Musik Empyriums. Einige wenige aggressive Phasen lockern die überlangen, romantisch-düsteren, mit Flöten und Celli veredelten Songs auf, bei denen die Gitarren ziemlich weit im Hintergrund stehen (obwohl man prinzipiell schon noch von Metal sprechen kann), während warme Synthieteppiche die klare, voluminöse Stimme von Bandkopf Markus (übrigens, Herr Stock, das Dark Throne-Enfant Terrible Fenriz als Idol anzugeben, ist nicht gerade der Gipfel der Intelligenz, oder willst du mich auch "gemäß meiner jüdischen Gesinnung" behandeln, falls ich deine Platten nicht gut finde?) unterstützen und im Hintergrund bisweilen ein paar Chöre zu hören sind. Nicht einmal der (selten eingesetzte) Kreischgesang vermag es, diese naturverliebte Idylle zu zerstören, und daß auch die Texte dazu passend gehalten sind (nämlich eben zwischen dem romantischen und dem tieftraurigen Pol), mögen ein paar kurze Auszüge dokumentieren: "O may thy beauty be revealed in me. Silent winds, whisper to me! Thy songs of solitude and joy." (aus "The Blue Mists Of Night"), "For in my hand I still hold the rose that froze long times ago - its leafs have withered, it ceased to grow, left in me is woe" (aus "The Ensemble Of Silence"). Kurzum: Ein Gesamtkunstwerk, das man auch als solches begreifen sollte, das aber, wenn man gerade nicht in der passenden Stimmung ist, durchaus auch langweilig werden kann. Um letzteres zu verhindern, sei euch folgender Tip gegeben: Falls ihr in eurer Nähe ein Moor habt, dann begebt euch gemeinsam mit eurem Partner nach einem Sommerabendgewitter dorthin, nehmt ein Stück Plastefolie zum Draufsetzen sowie einen Discman mit und hört euch "Songs Of Moors And Misty Fields", auf einer Grasbülte sitzend (unter Beachtung der gängigen Sicherheits- und Naturschutzvorschriften !!!), intensiv an. Ich will jetzt nicht schon wieder (wie in der Sunblaze-Rezi, obwohl Empyrium in einer völlig anderen musikalischen Ecke anzusiedeln sind) von Welten aus Licht, Duft und Tautropfen fabulieren, aber es könnte durchaus sein, daß ihr gerade dies erlebt.
Kontakt: www.prophecy.cd






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