(Laura Records)

Es ist schon ein eigenwilliger Humor, den zwischenFall auf ihrem Album "Wir wollen REDEN." präsentieren und der - um es vorwegzunehmen - polarisiert. Die Leipziger Band spielt nach eigenen Angaben Poetry Rock, gedichteten Rock also. Was deutschsprachiges, popkulturelles Dichten angeht, fallen zunächst Institutionen wie Poetry Slam ein, Sprachkünstler wie der Rapper Dendemann, die Ironie-HipHopper K.I.Z. oder auch Die Ärzte. Wer nun bei zwischenFall Humor und Dichtung auf einem Niveau erwartet, das auch nach mehrmaligem Hören zum Schmunzeln verleitet, wird von "Wir wollen REDEN." enttäuscht sein. Die Wortspiele sind nämlich meist überschaubar oder schlicht nicht besonders lustig: "Wir können über alles reden/ Über jeden jedwede Gerüchte/ Wenn keine Rede sein kann Redet/ eine redundantische Geschichte/ Wir wollen reden." Musikalisch untermalt wird der Poetry Rock von zwischenFall weniger mit Rock, also härterer Musik mit verzerrten E-Gitarren und markantem Schlagzeug, sondern Klaviermusik oder swingendem bzw. loungigem Pop. Die Stücke sind oft ansprechend und intelligent arrangiert und werden sinnvoll durch allerlei klassische Instrumente - Klarinetten, Querflöte, Saxophon - ergänzt. Insgesamt sind die Instrumente aber eher hintergründiges Beiwerk bei zwischenFall. Vordergründig ist und bleiben die Texte sowie der Gesang. Das heißt zwangsläufig, dass man den eigensinnigen Wortwitz der Band mögen muss, um an diesem Album Freude haben zu können.
Kontakt: www.zwischenFall.net

Tracklist:
1. Wir wollen reden
2. Wer sich ändert
3. Kann sein
4. Lied für die Masse
5. Liebe auf Kredit
6. Sie hat getanzt
7. Sonntag
8. Mein Weg
9. Nachtfahrt
10. Ein neuer Tag
11. Tagewerk
 

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