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WARRIOR: The Code Of Life
von tk
(Solara Entertainment/Nuclear Blast)
Wenn eine Band mit Kultstatus
in ihrer 16jährigen Karriere gerade mal drei Alben veröffentlicht,
dann muß doch etwas faul an der Sache sein. Von Warrior habe ich
bis vor wenigen Monaten nur im entfernten Sinne etwas gehört; als
jedoch bekannt wurde, daß Rob Rock
die Vocals auf dem neuen Warrior-Werk übernommen hat (bestätigt
einmal mehr, daß er einer der gefragtesten Metal-Shouter ist!), war
klar, daß ich mich intensiver mit dieser Truppe befassen mußte.
Da ich die Vorgängerwerke
allerdings nicht kenne (dann mach dich schleunigst auf die Suche nach dem
85er Debüt „Fighting For The Earth“ – gemeinsam mit dem Metal Church-Debüt
eine der besten Ami-Powermetalscheiben aller Zeiten! – Anm. rls), kann
ich die Entwicklung der Band auch nicht nachzeichnen. Warrior anno 2001
spielen modernen, überwiegend im Midtempo gehaltenen US-Powermetal.
Da verwundert es doch schon ein wenig, daß sich Rob auf teilweise
für ihn sehr untypische Gesangslinien einlassen konnte. Und wenn ich
ehrlich bin, sind mir ein paar Warrior-Tracks einen Tick zu modern, u.a.
„Soul Survivor“, was mich unweigerlich an King James‘ zweite Scheibe erinnert.
Trotz allem bietet der überwiegende Teil des Songmaterials klassisch
orientierten US-Power-Metal und der Opener „Day of Reckoning“ könnte
auch auf Rob’s Solo-Scheibe vertreten sein – für mich mit der beste
Song des Albums. „We Are One“ ist einfach nur ein genialer Melodic-Metal-Kracher
vor dem Herrn und das Gitarrenduo Floyd/Perez zeigt sich als nahezu perfekt
eingespielte Einheit.
Das kurze Instrumental „Pantheon“
langweilt zwar, aber der folgende, zugleich Titeltrack „Code Of Life“
kann dann wieder eher gefallen. „The Endless Beginning“ stellt noch mal
eindrucksvoll die Gesangsleistung Robs heraus und mit dem Rausschmeißer
„Retribution“ kann die Band trotz modernem Anstrich, doch noch einiges
raushauen. Erwähnenswert ist noch, daß auch bei Warrior Roy
Z die Finger im Spiel hat, was wiederum die Präsenz von Rob Rock als
Sänger erklärt.
Das textliche Konzept handelt
von den Gefahren und Auswirkungen, die die Genforschung mit sich bringt,
speziell auch die Entschlüsselung der menschlichen DNA. Interessant,
daß immerhin auch GOD in der Thanx-List (zwischen Susannah Rock und
Bruce Dickinson :-)) auftaucht. Das macht Warrior zwar nicht automatisch
zu einer christlich ausgerichteten Band, läßt aber schon mal,
auch durch den Einfluß von Rob, eine positive Entwicklung in diese
Richtung durchschimmern.
Musikalisch ist „The Code
Of Life“ garantiert ein gewöhnungsbedürftiges Scheiblettchen
– kann aber nach einigen Durchläufen immer mehr gefallen.
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Hard-Ausgabe 04/01, S. 54.
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