www.Crossover-agm.de WALTARI: Blood Sample
von CSB

WALTARI: Blood Sample   (Dockyard 1)

Es gibt wohl kaum eine zweite Band, die in ihrer Karriere den Begriff "Crossover" so konsequent umgesetzt hat wie Waltari. Wer in seiner Karriere schon Grindcore-Opern ("Evangelicum") geschrieben und Death Metal mit Klassik ("Yeah! Yeah! Die! Die! Death Metal Symphony In Deep C") unter einen Hut gebracht hat, für den sind natürlich auch im 20. Jahr Begriffe wie Stilbruch oder Genretreue vollkommen ohne Bedeutung
So propagieren die verrückten Finnen auch auf ihrem 10. Studioalbum "Blood Sample" mal wieder völlige Barrierefreiheit und werfen jeden erdenklichen Stil im Dunstkreis harter Rockmusik in einen großen Kessel. Ohne mit der Wimper zu zucken, lässt man auf einen (fast) klassischen Heavyrocker eine heftige Punkabfahrt folgen, epische Metalhymnen werden mit stumpfen Rammsteinriffs, alternativem Geschrammel und Elektrosamples versetzt, zwischendurch kurzerhand HIMscher Gothicrock ("Aching Eyes") verhunzt, die Nine Inch Nails zitiert ("Digging Inside") oder aber brutalst in bester Grindermanier ("Exterminator Warheads") gebolzt. Selbst vor beinahe rapartigen Spoken Word-Passagen und orientalisch anmutendem Singsang machen Waltari nicht halt. Und ganz am Schluss covert man dann auch noch kongenial die Beatles ("Julia") ...
Spätestens jetzt hat sich wohl auch der letzte Sparten-Purist ausgeklinkt. Aber es ist eben nicht nur diese kauzige und bewusst auf die Spitze getriebene Schrankenlosigkeit, die Waltari so einzigartig macht. Ganz nebenbei sind die Finnen nämlich auch noch hervorragende Songwriter, die nicht nur alle Genres durchprobieren, sondern auch weitestgehend beherrschen. Songs mit Hitqualitäten findet man auf "Blood Sample" jedenfalls so einige, allen voran der brillante selbstironische Opener "Helsinki", das Linkin Park-artige "I`m In Pain" oder das pfeilschnelle Punkinferno "All Roads Lead To Rome".
Daß sich unter den 17 Songs auch ein paar Rohrkrepierer verstecken, ist bei derartiger Experimentierfreude eigentlich kaum verwunderlich. Auch soundtechnisch setzt "Blood Sample" ganz bestimmt keine neuen Maßstäbe und der sehr spezielle finnische Humor dürfte ganz sicher auch nicht jedermanns Sache sein. Kultig ist "Blood Sample" aber allemal und eins steht sowieso fest: Bis zum nächsten Waltari-Werk wird es keine vielseitigere Scheibe mehr geben!
Bandkontakt: www.waltarimusic.com
Labelkontakt: www.dockyard1.com

Tracklist:
Part 1
1. Helsinki
2. Not Enough
3. Too Much Emptineness
4. Never
5. New York
6. I'm In Pain
7. All Roads Will Lead To Rome
8. Digging Inside
Part 2
9. Fly Into The Light
10. Shades To Grace
11. Aching Eyes
12. Back To The Audio
13. Pigeons
14. Exterminator Warheads
15. Darling Boy
16. Wide Awake
17. Julia
 




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