www.Crossover-agm.de WAIT A MINUTE: Solid Rock
von rls

WAIT A MINUTE: Solid Rock   (Eigenproduktion)

Ob man als Coverband unbedingt eigene Silberlinge aufnehmen muß, ist eine Grundsatzfrage, die an dieser Stelle nicht erörtert werden soll, zumal ich nicht weiß, ob Wait A Minute diesen Fünftracker auch regulär verkaufen oder nur als Promoinstrument einsetzen. Jedenfalls heißt das Ding "Solid Rock", und genau solcher ist auch drauf. Plus von Wait A Minute ist eindeutig, daß sie mehrere Leute in der Band haben, die Leadvocals übernehmen können, womit man sich in gewisser Weise an den Originalgesang annähern kann (ohne daß das nun kopistisch auf die Spitze getrieben wird). In den fünf Tracks teilen sich hauptsächlich Alfred Demuth und Patrick Rabl den Leadgesang, und seither hat sich die Band außerdem noch durch Sängerin Anne Czikowski verstärkt, weshalb man im neueren Repertoire auch Tracks von Amanda Marshall oder Alanis Morissette findet, die das sonstige, hauptsächlich Seventies- und Eighties-Rock umfassende Programm ergänzen. Spielen können die Leutchen aus dem Südwesten der Republik zweifellos, und sie schaffen es auch, die vorliegenden Tracks so zu interpretieren, daß es einem als Fan der Originale nicht die Schuhe auszieht (soll heißen, sie machen ihre Sache nicht schlecht, und sie bleiben meist recht nahe an der Vorlage). Bei "Long Train Running" gilt diese Einschätzung nur unter Vorbehalt, da ich das Original der Doobie Brothers nicht kenne, aber Bon Jovis "Runaway" ist ein starker Beginn, und Marillions "Kayleigh" erreicht zwar die Mystik und das Feeling der Steve Rothery-Gang nicht, kann auf seine Art und Weise aber auch überzeugen. Mit "Küß mich" gibt's dann eine Sorte "Doppelcover", hatte doch Guildo Horn diesen Titel bereits von The Sweet übernommen ("Action"). Das trashige Feeling und den kultigen Charme, den der süße Bubblegumpop und der Ritter der Zärtlichkeit ausstrahl(t)en, können Wait A Minute zwar nicht reproduzieren, aber ihre Version ist so 'ne Mixtur aus den beiden Originalen, was sie schon fast wieder originell macht. Über das angeführte "Long Train Running" kommen wir dann zum Ende, das von Totos "Rosanna" bestritten wird. Hier teilt man den Leadgesang gleich unter drei Fraktionen auf (auch Keyboarder Joachim greift zum Mikro), was der Interpretation aber leider nicht den "deutschen" Touch nimmt. Sie klingt einfach nicht locker genug, sondern streckenweise etwas "gezwungen", sieht man von den ausgedehnteren Instrumentslpassagen ab, wo man ein wenig lebendiger zu Werke geht. Live kann das Ganze aber sicher völlig anders aussehen, und solche Covermucke hat man eigentlich auch nicht zu Hause auf dem Sofa, sondern beim Bier im nächsten Gasthof zu hören. Also haltet mal Ausschau nach der Formation (das Aktivitätszentrum von Wait A Minute wird sich wohl im baden-württembergischen Raum befinden), und wer den (informativ aufgemachten) Silberling unbedingt haben möchte, kann ja mal bei Alfred Demuth, Bündtstraße 5, 79801 Hohentengen, Tel./Fax 07742-1450, anfragen, zu welchen Konditionen er einen bekommt.
 




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