www.Crossover-agm.de VOYAGER: Univers
von ta

VOYAGER: Univers   (Dockyard 1)

"Element V", der Vorgänger von "Univers", war ein richtig cooles Album, ein buntes Farbspektrum von rosa (Power Metal) über türkis (Melodic/Prog Metal) bis grauschwarz (Gothic Metal). "Univers" ist konventioneller, kompakter und nicht ganz so anregend, aber doch ein gelungenes Stück Musik, das abermals zwischen den genannten Polen schwingt. Im Vergleich mit dem Vorgänger ist der Melodic Metal dominanter geworden, mit einer recht eigenen Atmosphäre freilich. Besonders gefällt mir diese, nämlich eine sehr hintergründige Schwermut, die zwar unaufdringlich ist, aber doch einen eigenen Stimmungsbogen zeichnet, der das Album nachhaltig prägt. Als Referenzpunkt sei hier auf den Midtempo-Groover "Everwaiting" hingewiesen, der diesbezüglich vermutlich die Speerspitze markiert.
Sehr eingängig und luftig dagegen kommen auch einige Tracks daher, allen voran "Sober" mit seinem locker daherplätschernden Refrain und "Pulse 04", das reiner Melodic Power Metal ist, alle Kitschelemente dieser Musikgattung inklusive: Tralalamelodien und "Ohohoh"-Chöre. Lediglich der Schlussteil mit hochgepitchten Screams und etwas Gebrüll reißt das wieder raus, passt halt nur überhaupt nicht in den Song rein. Allerdings sind diese Momente, in denen Voyager übers Ziel hinausschießen, insgesamt rar, das Album ist sehr stimmig.
Ein größeres Problem ist es m.E., dass einige wenige Songs recht trivial daherplätschern, weder strukturell noch harmonisch noch rhythmisch irgendeine Innovation aufweisen. "Falling" ist da so mein Hauptkandidat. Besonders der Refrain ist wirklich lahmarschig, wenn ich das mal so sagen darf. Auf der Pluspunktseite steht dann wiederum ein Track wie "White Shadow", ein gut voranpreschender Power Metal-Kracher mit einer brutalen Wendung in der vierten Minute, die teilweise orchestralen Black Metal feilbietet. Cooles Arrangement! Genauso cooles Arrangement: Die Steigerung des Themas in "Deep Weeds" um die dritte Minute herum. Aber für so was hatten Voyager schon auf "Element V" ein Händchen.
Insgesamt bleibt ein gutes Album mit einigen Schwächeanfällen und vielen Stärken, das Kraftmetallern ans Herz gelegt sei und - seiner Eingängigkeit wegen - sogar manchen Nichtmetaller hinter dem Ofen hervorlocken könnte.
Kontakt: www.voyager-australia.com, www.dockyard1.com

Tracklist:
1. Higher Existence
2. Deep Weeds
3. Everwaiting
4. Between The Sheels
5. Sober
6. Cross The Line
7. Pulse 04
8. Falling
9. What I Need
10. One More Time
11. White Shadow



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