V.A.: 20 Years Too Soon - A Tribute To The Nomads von Christian (Wild Kingdom)
Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich die Nomads nicht kenne, was ein schlechter Ansatz für die Rezension eines Tribute-Albums ist. Da aber wohl viele in meiner Lage sein werden, haben wir zumindest die gleiche Ausgangsposition. Die Nomads sind eine schwedische Rockband, die dortzulande höchsten Respekt genießt und auf stolze 20 Jahre Bandgeschichte zurückblicken kann. Die Zusammenstellung wurde unter Zuhilfenahme der Kooperation der Band von Freunden, Supportbands, Ex-Freundinnen (Voladoras) und Bands, die sie zu ihren Einflüssen zählen oder die einfach nur tributieren wollten, eingespielt. Auch für Nicht-Nomaden-Kenner ist die Scheibe ein sehr kurzweiliges Rock-Punk-Album, weil voller Abwechslung. Die meisten Interpretationen unterscheiden sich - schon wegen der auf das wesentliche konzentrierten Arrangements - hauptsächlich durch die Gesangsinterpretationen. Man könnte also auch sagen, ein "Nomads"-Song bleibt ein "Nomads"-Song, egal wer ihn spielt. Und was ist das nun? Schnörkelloser Geradeausrock (was anderes als ein Ausgehrock!), mit Melodie, Tempo und Hooks. Lasst euch beim Reinhören nicht abschrecken, das Album startet mit dem eigentlich belanglosesten Song. Highlights sind ganz klar "Pack Of Lies" (und nicht nur wegen der Hellacopters, sondern auch weil der Song klasse ist), "Where The Wolf Bane Blooms" (wegen des schönen Western-und-Siebziger-Wabersounds), "Surfin' In The Bars" (lustig). Aber der Rest braucht sich auch ganz und gar nicht zu verstecken. Ein kurzweiliges und empfehlenswertes Rockalbum, das ein wenig Licht in die Einflüsse und Hintergründe der Scandinavian Wave Of Rotzrock bringt und an alte Helden erinnert, deren Arbeitsfrüchte zum Teil heute von Hellacopters, Gluecifer, Turbonegro und so weiter mitgeerntet werden.
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