www.Crossover-agm.de V.A.: Siberian X-Treme
von Janet

V.A.: Siberian X-Treme   (Eigenproduktion)

Ich nehme mal an (leider ist mein Russisch so verkümmert, dass ich die der CD beiliegende kurze Beschreibung nicht verstehe), dass dies hier eine Übersicht ist, wie's um die Metal-Szene in Sibirien bestellt ist. Und ich muss sagen, das sieht doch ganz originell und vielseitig aus.
Wir starten mit den russischen Rammsteins, DALINE, und gehen dann in simplen Metal mit Grunzgesang über, der von EXMORTIS stammt und sehr groovig, aber auch ein bisschen eintönig klingt. Der Metal, den SKORZENY spielen, ist mit Kreischgesang ausgestattet und meistens ziemlich flott. Noch schneller, stakkatoartig, wird's stellenweise bei MURDER DELIRIUM. Das klingt ein bisschen nach Black Metal. Das abwechslungsreiche Liedchen weist aber ebenso auch bombastische, groovige Passagen auf. Das bis dahin interessanteste Stück stammt von SHADOW GARD, mehr als 10 Minuten ist das lang. Es hat einen orchestralen Anfang, dann setzt russischer Frauengesang ein, das Teil ist sehr episch, getragen, von cleanen Gitarrenmelodien bestimmt. Nach etwa viereinhalb Minuten wandelt sich die Stimmung drastisch, wir hören bösen Black Metal. Es geht noch ein paarmal hin und her, wie ein Kampf zwischen gut und böse.
TRUPNIJE TSCHERWI bieten Black Death mit progressiven Ausflügen, CANCEROGEN haben sich dem traditionellen Black Metal verschrieben. GOROD DIT haben hier wohl zwei Tracks beigesteuert, ich nehme an, einen aus dem Jahr 1990 und einen aus dem Jahr 1991. Ziemlich alte Schinken also. Zu diesen Gegebenheiten passend hören wir knarzigen Thrash Metal. Ein sehr schöner, irgendwie "international" klingender Song ist der von STUOL, eine Melange aus Nu Metal und Alternative Rock. Einen Death Metal-Live-Mitschnitt bieten GENE VEMPIRE, bevor es mit DEMON PROJECT richtig seltsam wird: der Song besteht im Prinzip aus drei Teilen - einem wiederkehrenden Death Metal-Thema, einem ebenfalls wiederkehrenden psychedelischen Gesangsthema und einem klassischen Gitarrensolo. Leider kriegt man die drei Teile im Kopf so gar nicht zusammen ...
VAM I NE SNYLOS verwirren einen dann noch ein bisschen mehr mit ihrer Grind-Grunze zu Techno-Pop- und -Metal-Rhythmen, mit DALINE begegnen uns dann fast schon alte Bekannte wieder. WERWOLF bringen einen Dark Metal-Track zu Gehör, TERMINALNIJE SOSTOJANIJA erinnern in ihrer Industrial-artigen Monotonie ein wenig an Ministry, haben aber auch eine groovige Melodie und ein paar Gitarrensoli parat.
Knapp 80 Minuten ziemlich interessante Mischung. Nicht übel.
Kontakt: www.drive-daline.narod.ru

Tracklist:
1. Daline - Molitwa
2. Exmortis - If ...
3. Skorzeny - Lenvoi
4. Murder Delirium - Murder Delirium
5. Shadow Gard - Chranitel Wetschnosti
6. Trupnije Tscherwi - Universal Evil
7. Cancerogen - Nobody Knows
8. Gorod Dit'91 - Great Crossroads Of Dark
9. Gorod Dit'90 - Samoubnitza
10. Stuol - Stuck
11. Gene Vempire - Eyes For Eye
12. Demon Project - Cradle Of Fear
13. Vam I Ne Snylos - XXL
14. Vam I Ne Snylos - Poslednjaja Poema
15. Daline - Strannik
16. Werwolf - White Gods
17. Terminalnije Sostojanija - C.C.
 




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