UNEXPECT: In A Flesh Aquarium von ta (Ascendance Records)
Meine Güte, was für ein exzentrisches Album! Unexpect werden ihrem Namen vollauf gerecht und frickeln sich schief, vertrackt, tänzerisch von einer überraschenden Wendung in die nächste, hüpfen von Break zu Break und schaffen es, irgendwie dazwischen noch etwas unterzubringen, was man "Grundgerüst des jeweiligen Songs" nennen könnte. Prog Metal, Jazz, Extrem Metal, Funk, Acid Rock - "Zirkusmusik" nennt die Band das irgendwo auf ihrer Homepage, das passt. Als grobe Fixpunkte kommen mir Atheist, Cynic, Spiral Architect, jüngere Gorguts, John Zorn in den Sinn, aber Unexpect klingen dennoch völlig anders. Allein das klare Organ von Sängerin Leïlindel lässt den kanadischen Trupp aus der Masse an Verrücktencombos hervorstechen, die ebenfalls aus Kanada kommen. Nicht dass jetzt permanent gejodelt wird, immerhin funken der hübschen Dame permanent irgendwelche Bandkollegen mit Shouts, Gesang, Geplapper und Growls dazwischen, bis man als Hörer gar nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Aber doch, über weite Strecken führt die Frau die Band an, egal ob sie über groovigen Krummtaktfunk oder Blastbeats singt, von sägenden Gitarren oder fiedelnder Geige begleitet wird. Dass sämtliche Bandmitglieder technisch über alle Zweifel erhaben sind und fingerspagaten, bis der Arzt kommt, versteht sich wohl von selbst.
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