(STF Records)

Nachdem meine persönlichen Shooting Stars des deutschen Melodic Death, Novembers Fall, vor ein paar Monaten die ewigen Jagdgründe heimsuchten, erhoffe ich mir von jeder neuen deutschen Melodic Death-Formation Großes, so auch von To Resist Fatality. Und "Ianus" ist dann auch kein schlechtes Album geworden, sogar ein gutes, nur halt leider dem verwöhnten Rezensenten dann doch stilistisch etwas zu Göteborgsch. Die Gitarrenriffs sind meist melodiös und nett, selbst wenn sie Black Metal imitieren ("The Silent Society", "Spectacles"); der hohe Kreischgesang ist recht intensiv, erinnert an Chuck Schuldiner und setzt echte Akzente, während der unvermeidbare Cleangesang in Tracks wie "The World Is Shrinking" oder "Philosophy Of Futility" nach Metalcorekapelle xyz klingt. Positiv zu Buche schlägt neben der guten Schreistimme von Nilz die permanente Tempovariation am Schlagzeug, die von kraftvollem, stampfendem Midtempo bis zu Blastbeats reicht. Hervorzuheben ist in dem Zusammenhang besonders der vielschichtige Albumcloser "Spectacles", der irgendwie alles vereint, was To Resist Fatality ausmacht und in dieser Besprechung bis jetzt genannt wurde, zuzüglich akustischer Interludes. Davor gibt es aber noch ein Highlight: Die ersten zwei Minuten von "Destined To Repeat", dem langsamsten Track des Albums, sind zum Zungeschnalzen und Mattenschwenken gleichzeitig. Das frickelige Einstiegsriff, der abkratzende Eingangsschrei, die brutale, doppelfußgepflasterte Strophe und dann ein dunkles Schwarzmetallriff, das tatsächlich wie eins klingt und sich bei der zweiten Wiederholung mit stampfendem Schwedenstahl mischt - alle mitgekommen? So schreibt man Songs! Schade, dass nicht die gesamte Dreiviertelstunde dieses Niveau hält. "Ianus" ist dennoch für Melodic Deather mindestens eine Reinhörempfehlung wert.
Kontakt: www.toresistfatality.de, www.stf-records.de

Tracklist:
1. Morais Muted
2. Guilt And Atonement
3. The World Is Shrinking
4. The Silent Society
5. Philosophy Of Futility
6. Destined To Repeat
7. Spectacles

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