www.Crossover-agm.de THY SERPENT: Death
von rls

THY SERPENT: Death    (Spinefarm Records)

Nachdem sich dieser finnische Haufen von den präpubertären antichristlichen Haudraufverbalattacken der "Christcrusher"-Ära gelöst hat, kann man ihn auch wieder ernstnehmen. Die vier Songs der Mini-CD "Death" bewegen sich gleichermaßen musikalisch wie lyrisch im gemäßigten düsteren Bereich. Soll heißen: Man philosophiert über den Tod und unterlegt das mit emotionalem, partiell romantischem Düstermetal, der bis auf Teile des Gesangs sehr harmoniebedürftig rüberkommt. So geht "Wounds Of Death" schon fast als Halbballade durch, während der Opener "Deathbearer" für Thy Serpent-Verhältnisse reichlich Druck macht, aber das primitive Gekloppe des Songs "Christcrusher" weit hinter sich läßt. Für das schöne Element dieser 22 Minuten sorgen vor allem die Gitarrenleads von Neuzugang Tomi Ullgren (der mit seiner anderen Band Rapture finsteren Doom Metal fabriziert), der ein goldenes Händchen für ansprechende, nachvollziehbare, unausgelutschte Melodien und Harmonien besitzt. Sänger Azhemin brüllt nicht wie am Spieß, sondern orientiert sich über weite Strecken am tiefen Klargesang der Preisklasse Peter Steele, und wenn er etwas aggressiver zu Werke geht, dann bleibt er doch in relativ dunklen Lagen, ohne deshalb aber gleich nach einem verstopften Abfluß zu klingen. Zudem wurden die Vocals relativ weit in den Hintergrund gemixt. Die Informativität des mehr oder weniger schwarzen Digipacks hält sich zwar in Grenzen, und die Vermutung, daß zumindest ein Teil des Songmaterials auch auf der nächsten Fulltime-Scheibe Verwendung finden wird, dürfte einer gewissen Grundlage nicht entbehren, aber es wird ja niemand gezwungen, sich solche CDs zu kaufen.



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