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![]() von tk
Ganze fünf Jahre haben uns Matt Smith und seine Band warten lassen, um den "As The World Bleeds"-Nachfolger rauszuhauen. Inzwischen ist eine Menge passiert und die Jungs konnten während einiger Europa-Auftritte ihren Bekanntheitsgrad auch hierzulande enorm steigern. Dass sich THEOCRACY zu einem der führenden Acts im melodischen Prog.-/Powermetal-Sektor gemausert haben, kommt nicht von ungefähr, denn das Songwriting war stets exzellent und außergewöhnlich für eine Combo, die nie im Einheitsbrei der Veröffentlichungsflut unterzugehen drohte. Mit "Ghost Ship" liegt nun der neue Rundling vor und bereits nach erstem Durchlauf wird klar, dass die hohen Erwartungen nicht enttäuscht werden, ganz im Gegenteil. Frischer und heavier denn je hat der Fünfer aus Athens zehn erstklassige Songs komponiert, die sich durch Detailverliebtheit und opulente Arrangements auszeichnen ohne bombastisch überladen zu wirken. Mit Neuzugang Patrick Nickell am Schlagzeug konnte ein würdiger Nachfolger für Shawn Benson gefunden werden, der ebenso technisch versiert trommelt wie sein Vorgänger. Das flotte Eröffnungsstück "Paper Tiger" setzt schon eine erste Duftmarke und zeigt eindrucksvoll, was den verwöhnten Genrefan im Verlauf der verbleibenden knapp 50 Minuten erwartet: großartige Melodien, hymnische Backgroundchöre, massive Riffwände und eingängige, doppelstimmige Leadgitarren. Matt konnte sich gesanglich noch einmal steigern und agiert wesentlich variabler als früher. Der nachfolgende Titeltrack beginnt mit extrem harten Riffs, die mit dezent unterlegten Keyboardsequenzen eine dramatisch- bedrohliche Atmosphäre erzeugen. Die Band schafft mal wieder spielend den Spagat zwischen eingängigem Melodic Metal und mit etlichen Breaks und Wendungen durchsetztem Powerstoff. "The Wonder Of It All" setzt härtetechnisch noch mal einen drauf und kommt fast schon thrashig um die Ecke, wobei die typischen Trademarks des T-Sounds sehr wirkungsvoll eingearbeitet werden. Pathetische Gesangslinien und heroische Backgroundchöre werden mit dem Epik-Hammer "Wishing Well", der im letzten Drittel zu einer monströsen Power anschwillt und spürbar an Geschwindigkeit zulegt, reichlich serviert. Modernere Tunes und Rifffolgen mit bisweilen dissonanten Anwandlungen haben die Ami-Metaller mit dem Track "Stir The Ambers" verarbeitet, wobei der Chorus wiederum im klassischen Stil sehr eingängig gestaltet wurde. Die übrigen Stücke können das hohe Niveau locker halten und lassen zu keinem Zeitpunkt kompositorische Schwächen erkennen. THEOCRACY haben es tatsächlich geschafft, den viel umjubelten Vorgänger noch einmal zu toppen und dürften mit "Ghost Ship" endgültig den Metal-Olymp erklommen haben.
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