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Full Metal Osthessen Warm Up Show   11.11.2016   Niederjossa, DGH
von tk

Der Flyer zur Veranstaltung
Im Rahmen der Europatour von THEOCRACY, die ihr neues fulminantes Album "Ghost Ship" live vorstellten, hatte sich auch die Crew des FMO-Festivals für einen Zwischenstop beworben und sogleich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, der lokalen Metalgemeinde die Wartezeit bis zum nächsten FMO Anfang März 2017 zu verkürzen. Als Support hatten sich Matt Smith & Co. die slowakischen Labelkollegen WITHIN SILENCE eingeladen, die mit ihrem feinen Melodic Metal hierzulande noch nicht allzu bekannt sein dürften. Es sollte in jeder Hinsicht ein besonderer Abend im "Full Metal Village" Niederjossa werden. Denn für den Rezensenten war es das vorläufig letzte Konzert, das es reviewtechnisch aufzuarbeiten galt, bevor sich dieser auch als Live-Berichterstatter erstmal eine schöpferische Pause gönnen wird.

Taste Of Doom
Während an diesem kalten Novemberabend St. Martin mit der entsprechenden Laternen-Beleuchtung draußen unterwegs war, spielten sich drinnen die Lokalmatadoren TASTE OF DOOM schon mal warm. Die Spaß-Thrasher aus Kirchheim fungierten wieder als Anheizer und verbreiteten gute Laune auf ganzer Linie. Auch wenn man stilistisch nicht so ganz zum Hauptprogramm des Abends passte, schien der räudige, Punk-durchsetzte Thrashmetal dem Publikum angenehm zu munden.

Within Silence  Within Silence
Mit den nachfolgenden slowakischen Melodicmetallern WITHIN SILENCE enterte eine junge hungrige Band die Bühne, der es offenbar eine große Ehre war, für THEOCRACY zu eröffnen, was sich auch im optischen Auftreten niederschlug. Mit einem durchweg guten Livesound zimmerte das Quintett Songs des Debütalbums "Gallery Of Life" ins DGH, die sich kompositorisch auf ansprechendem Niveau bewegen, wenn auch noch die ganz großen Hits fehlen. Der in mittleren Tonlagen zu verortende Gesang von Martin hat Potential, ist aber in Ausdruck und Dynamik ausbaufähig. Man darf gespannt sein, zu welchen Großtaten WITHIN SILENCE noch fähig sind. Für eine junge Band, die am Anfang ihrer Karriere steht, war das ein mehr als ordentlicher Live-Einstand.

Theocracy  Theocracy

Theocracy  Theocracy
Es sind schon etliche Jahre vergangen, seit ich THEOCRACY zuletzt auf der Bühne sah. Damals konnten sie mich mit einer etwas hüftsteifen Performance und dürftigem Klangbild noch nicht ganz überzeugen. Inzwischen hat die Band aus Georgia aber reichlich Bühnenerfahrung sammeln können und gehört ohnehin zu den Highlights im melodisch progressiv angehauchten Powermetal europäischer Prägung. Mit dem neuen Album "Ghost Ship" im Gepäck hatte man zudem reichlich neuen Stoff vorzustellen. Matt präsentierte sich als agiler Frontmann, der immer wieder das Publikum anfeuerte und darüber hinaus eine beeindruckende gesangliche Leistung zeigte. Lediglich beim Riffmonster "Nailed" hatte er Timing-Schwierigkeiten und geriet kurz aus dem Tritt. Auch einen technischen Defekt, der Lead-Gitarrist Val zum Verlassen der Bühne zwang, konnte die Band angemessen kompensieren, was angesichts des hohen musikalischen Niveaus der Akteure kaum ins Gewicht fiel. Die Setlist war natürlich auf das neue Album zugeschnitten und so feuerte man spektakuläre Melodic-/ Powermetalgranaten wie "Paper Tiger", "Ghost Ship" und "A Call To Arms" ins Auditorium, die vor allem von den jungen Headbangern beeindruckend textsicher mitgesungen wurden. Vom selbstbetitelten Debütalbum wurde "Mountain" dargeboten, wobei ich mir an dieser Stelle die folkig angehauchte Hymne "The Victory Dance" gewünscht hätte. Als erste und einzige Zugabe kredenzte uns das Dreamteam "Lay The Demon To Rest" und setzte damit einen fulminanten Schlusspunkt einer über weite Strecken imposanten Liveshow. Auch wenn noch nicht alles perfekt läuft auf der Bühne, hat das Quintett unter Beweis gestellt, dass man mit den Großen der Szene locker mithalten kann und sich für höhere Festivalaufgaben empfohlen.

Fazit:
Wieder einmal hat sich Niederjossa als erstklassige Adresse für anspruchsvollen Metal und attraktive Neuentdeckungen erwiesen. Die familiäre Atmosphäre und das entspannte Flair tragen dazu bei, dass man immer wieder gern hier herkommt. Ein persönliches dickes Dankeschön geht an Andreas Pfeiffer und die gesamte FMO-Crew für ihren unermüdlichen Einsatz. Macht weiter so!

Fotos: tk



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