www.Crossover-agm.de TEARS: Tears
von ta

TEARS: Tears   (Eigenproduktion)

Na bitte: Wo der Erstling von Tears noch etwas weinerlich ausfiel, wird endlich auf dem Zweitling GEROCKT. "Emptiness" und "I Promise You" bieten zwar textlich anständige Flennkost, musikalisch indes blitzsauberen, richtig tollen Progressive Metal. Der Uptempo-Chorus des erstgenannten Songs ist allererste Sahne, ein gnadenloser Ohrwurm, flott und hymnisch. Und dann diese aberwitzigen Soli: Im Wechsel aus Klavier und Gitarre wird kompetent gezockt, ohne dass das Ergebnis biedere Frickelei ist; Frickelei ja, bieder nein. Das gilt auch für den zweitgenannten Song, der ein kleines Arsenal an fabelhaften Arrangements und Soli parat hält. Das Schlussarrangement von "Emptiness", also wieder des ersten Songs, das punktgenauen Doppelgesang offeriert, ruft Zungenschnalzen bis zum Abfall des Schnalzorgans hervor. Und die verspielte Dynamik von "I Promise You", also wieder dem zweiten Song, ebenso. Dabei kommen Tears aber sehr schnell auf den Punkt und verlieren sich nicht in Übergangspassagen, höre zur Überprüfung nach mal den Track "Emptiness", bei dem das Solo bereits nach anderthalb Minuten beginnt. Richtig tolle, komprimierte Kost für den Prog-Metaller also - und der Leser, dem es gelungen ist, der Hin-und-Her-Hüpferei des Rezensenten zwischen zwei Songs zu folgen, der dürfte auch mit "Tears" keine Probleme haben. Gelungen weiterhin das anderthalbminütige Intermezzo "I Can't Forgive What Both You've Done" mit seinen schönen Melodien und ganz, ganz herrlichen Akustik-Soli. Doch nach einem noch kürzeren Klavier-Outro, das originellerweise "Outro" genannt wurde, respektive nach 11:18 min Gesamtspielzeit ist bereits Schluss mit proggig. Aber der Erstling war auch nur so ein kleiner Happen, dem Budget sei's (nicht) gedankt.
Die Unterschiede zum Debüt: Folkige Einflüsse und sonstige Harmlosigkeiten wurden rausgeworfen, was etwas auf Kosten der Originalität geht, aber auf der anderen Seite viel mehr Spaß, weil das Ergebnis geradliniger macht. Ferner heult Sänger Yannis Matagos nicht mehr ganz so extrem herum, auch wenn ich mich vermutlich niemals so ganz mit dem Mann bzw. seinem ach zu Tode verletzten, hohen Gesang werde anfreunden können. Insgesamt aber eine echte Steigerung, Respekt.
Kontakt: www.tearsband.org

Tracklist:
1. Emptiness
2. I Promise You
3. I Can't Forgive What Both You've Done
4. Outro



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