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von ta

TALES OF DARK: Fragile Monuments   (Solitude Productions)

Zugegeben, beim Opener "Via Descendes" musste ich schon etwas grinsen: Gesang und Gitarrenleads in den Strophen bedienen sich einfach etwas zu offensichtlich bei My Dying Bride. Sänger Arpad Takacs orientiert sich in den gesungenen Passagen auch im weiteren Fortgang öfter beim leidenden Timbre von Aaron Stainthorpe, dem Frontmann der britischen Trauerweiden, aber gelegentlich auch bei Primordials Alan Nemtheanga.
Tales Of Dark aus Novi Sad in Serbien spielen knapp 70 Minuten klassischen Death/Doom mit gesungenen und gegrowlten Vocals, breiten Keyboardteppichen, langsamen Drums, Double-Leads und Lava-Riffs, die in überlangen Songs münden. Ergänzt wird das schwermütige Gebräu um schöne Akustikpassagen und eine zweite, weibliche Stimme. Jovana Karajanov liefert Gothic-typischen Engelsgesang im Gefolge von Theatre Of Tragedy und Draconian, dessen auflockernde Wirkung ich persönlich zwar nicht brauche, die aber auch nicht stört. Erwähnt werden sollte außerdem, dass das musikalische Gesamtpaket weniger kitschig ausfällt als bei den erwähnten Draconian (es pegelt sich stattdessen in etwa auf MDB-Level ein), auch das Growling erfreulich aggressiv klingt, und es bei aller Traditionalität doch auch Überraschungen gibt, bspw. tänzerische Gitarrenthemen und harsche Blastbeats in "...Of Grandiose Fevers And Passion Arcane" und einen todesmetallischen Doublebass-Ausbruch in "Towering Grief Behemoth". Einen Übersong findet man trotzdem ebenso wenig wie ein halbwegs eigenständiges Profil, auch die Produktion ist etwas zu kraftlos für Doom. Dennoch gut gemacht und für Death/Doomer ein gefundenes Fressen.
Kontakt: www.talesofdark.org, http://solitude-prod.com

Tracklist:
1. Via Descendens
2. Mephistorium
3. ...Of Grandiose Fevers And Passion Arcane
4. Luciferian Elegy
5. Towering Grief Behemoth
6. Serpent Wisdom



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