(Modular Music/Polydor)

Dem Namen nach könnten Systemhysterie Punk oder Hardcore fabrizieren, der CD-Titel verrät jedoch das Gespür für nuancierte Wortaneinanderreihungen. So könnten Fehlfarben heute klingen, wenn sie ihrem Sound treu geblieben wären und einen Produzenten getroffen hätten, der auf der Höhe des Klangfarbenzeitgeistes mischen lässt. Ansonsten als Trio unterwegs, bauen die Jungs auf dem vorliegenden Album eine Menge synthetischer Tonkreationen ein, die allerdings nie vordergründig á la Fritzsch bei Pension Volkmann daherkommen, sondern sich ganz dem fragilen Gespinst der Songs unter- und damit bestens einordnen. Die Poetik von Sänger Tim Hespen erinnert mich an die besten Tracks von Kirchberg ebenso wie die gesangliche Umsetzung ebendieser Verse einer Reminiszenz an Norbert Leisegang (vgl.: "Samstagnachtbewegung") gleichkommt. Emotionsgeladen und doch oder gerade deswegen die eigene Verletzlichkeit zulassend, sind die 12 Songs überaus clever erdacht und arrangiert (eine Ausnahme: "gestern nacht"). Titeltracks zum letztjährig heftig gescholtenen Titel "Beiträge zur neuen deutschen Popkultur" gleichnamiger Messe im Leipziger Werk II könnten's gewesen sein ...
Kontakt: www.systemhysterie.de, Tel. 040-30872489

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