www.Crossover-agm.de STONE LAKE: World Entry
von ta

STONE LAKE: World Entry   (Metal Heaven)

Hey, "Deal With The Devil" ist cool. Die Idee, über das Strophenriff ein sphärisches Solo zu legen, das aber ganz hintergründig bleibt, hat was, die Gitarren haben ordentlich Power und die Doppelfußmaschine rollt. OK, der Gesang ist schon Kastrationsstufe 9 auf der Skala 1-10, aber das gehört halt manchmal dazu und passt ganz gut: Nicht brutal, aber schon energisch; kraftvoller Melodic Metal, intensiv vorgetragen. "Body Talk" ist zwar ideentechnisch nicht übermäßig befrachtet, kommt allerdings so schnell auf den Punkt, dass man das gar nicht merkt. Mit "Words Are Not Enough" folgt leider aber schon an dritter Stelle ein Totalausfall und leitet den unangenehmeren und leider umfangreicheren Teil des Albums ein. Grässliche Hardrock-Ballade, irgendwo zwischen schlechten Dokken und schlechten Bon Jovi, mit Kitschkeyboards, Billigakkordfolgen und einem Text jenseits von gut und Schnulze. "City Of Illusion" steckt ebenfalls sautief in den 80s, der Gesang überschlägt sich - meine Güte, hört euch den Refrain an, das ist doch nicht mehr schön! Leider geht es ebenso weiter, d.h. erstmal mit schrillem Presswurstgesang ohne Ende, Stufe 11 auf der genannten Skala, in etwa so wie ein ganz, ganz aufgeregter Tobias Sammet (Edguy). Auch die Keys kitschen zugegebenermaßen ziemlich viel rum und wären nicht die recht deftigen Bratgitarren und das harte Drumming (höre nur "Magic Signs"), Stone Lake - übrigens die Nachfolgekapelle von Whitelight - wären nur eine anstrengende Kleisterband mit anstrengendem Fieper hinterm Mikro, der an manchen Stellen definitiv weit übers Ziel hinausschießt: Der langsame Groover "Cold Blood" wäre z.B. hörbar (wenngleich tödlich unoriginell), wenn nicht der Gesang beinahe jeden Atmosphäreschub sofort kaputt machen würde. Der einzige Moment, in dem Vokalist Peter Grundström mal ein paar Gänge runterfährt, ist der Bonus Track "One Love One Heart", der dann allerdings harmonisch und instrumentell (grässliche Keyboardsounds) schon wieder so übel ist, dass da auch nix mehr rauszuholen bleibt. Wäre ich gerade schlecht drauf, würde ich sagen, diese Scheibe ist ein klassischer Blender, beginnt ansprechend und verflacht dann sehr schnell. So bleibt immerhin ein sehr zwiespältiger Eindruck einer Band, die irgendwie in einer Nische hängen geblieben ist, die einerseits überholt und andererseits nervtötend ist, mit einigen guten Ansätzen im Gitarren- und Schlagzeugbereich. Insgesamt dringend überholungsbedürftig.
Kontakt: www.stonelake.se

Tracklist:
1. Deal With The Devil
2. Body Talk
3. Words Are Not Enough
4. City Of Illusions
5. Rest My Eyes On You
6. Magic Skins
7. Before I Go
8. Cold Blood
9. One Love One Heart



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