(STF Records)

Ich weiß ja nicht, ob Solar Plexus den Titel ihres ersten Albums, "Strafe muss sein", nicht etwas zu wörtlich genommen haben. Na gut, "Niemandsland" als Strafe zu bezeichnen wäre wahrscheinlich zu hoch gegriffen, aber eine kleine Enttäuschung ist diese CD dann doch für mich. Gefiel mir der Vorgänger wirklich sehr gut und konnte mit einem Mix aus Rammstein, Mittelaltermusik und elektronischen Spielereien punkten, will "Niemandsland" bei mir einfach nicht zünden. Wirklich originell war die Mischung auch vorher nicht, aber dies hat mich noch nie gestört, solange die Songs stimmen. Und genau hier krankt diese Veröffentlichung. Steigt man mit "Der Sturm" noch viel versprechend in das Album ein, welcher eine gute Dynamik entwickelt und am ehesten zum Vorgänger passt, kann man dieses Niveau danach leider nicht mehr halten. Lediglich "Spieglein, Spieglein" lässt noch aufhorchen, allerdings ist gerade dieser Song zu 100 Prozent Rammstein, ohne vor allem im Gesangsbereich deren Niveau zu erreichen. Auch die Texte sind ein Auf und Ab, gern wird mit einer gewissen kranken Ästhetik gespielt oder auch mal Gesellschaftskritik geübt. Gerade dort lassen sich auch interessante Gedanken finden ("TV Brutal"), während ich "Niemandsland" oder "Mama" eher peinlich finde. Mir ist klar, dass das ein zweischneidiges Schwert ist, denn was uns im englischsprachigen Bereich vorgesetzt wird, ist ja oft weit schlimmer. Bleiben wir also bei der Musik und attestieren der Band ein leider nur halbgares Album mit einigen Treffern, aber auch sehr viel Leerlauf. Warten wir also lieber auf das dritte Album, denn für den großen Wurf wird "Niemandsland" wohl leider nicht reichen ...
Kontakt: www.stf-records.de, www.solar-plexus.de

Tracklist:
01. Der Sturm
02. Niemandsland
03. Spieglein, Spieglein
04. Fleisch
05. Krank
06. Der Fischer
07. Adrenalin
08. Feuer
09. Amok
10. TV-Brutal
11. Mädchen
12. Himmelfahrt
13. Mama

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