THE SIXTH: For Hate And Heritage von ta (Heavenpoint Records)
Vergessen wir kurz mal den ganzen Ami-Brei, der gegenwärtig "Metalcore" genannt wird - es entstanden in den frühen Neunzigern ein, zwei Handvoll Bands, die brutalen Groove-Metal mit Shouts aus dem Hardcore mischten und u.a. deshalb "Metalcore" genannt wurden; Truppen wie Merauder, Hate Squad oder Pro Pain, die mächtig Arsch traten und sich um Kajal und melodiösen Göteborgfirlefanz einen Dreck scherten. An diese und nur diese Strömung des Metalcore schließen The Sixth an und sind mir schon deshalb so sympathisch, dass sie kaum noch was zu verlieren haben. "For Hate And Heritage" bietet zwölf Stücke, sechsundvierzig Minuten konservatives Gerödel und eine kurze zweiminütige Verschnaufpause in der Mitte ("Devil In The Details"). Permanent knattert die Doublebass von Dan Contreras, brüllt Joe Rodriguez - von einigen stets sehr kurz gehaltenen Ausnahmen gesanglicher Entgleisungen ins Saubere abgesehen (u.a. "A Fate Unfortunate", "Dead Cold") - energiegeladen herum und klauben sich Cesar Soto und Mathew Lynch ein tiefgelegtes Groove-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, um an wenigen Stellen mit Soli oder melodiösen Einsprengseln zu überraschen. Rodriguez? Soto? Ja, die Pissing Razors sind mit The Sixth wieder ein Stück weit auferstanden.
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