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von ta

NOISE FOREST: Morbid Instinct   (Armageddon Music)

Respekt, Leute, Respekt. "Morbid Instinct", drittes Album des Kieler Quartetts Noise Forest, ist kompromissloser Noise-/Hardcore/Death Metal, fast immer Midtempo, immer brutal und fies, immer auf den Punkt gespielt, niemals abwechslungsreich. Brachiale Crowbar treffen auf Soulfly und Disbelief, Discharge sorgen irgendwo im Hintergrund für den Lärmfaktor. Klingt anstrengend, ist es auch, aber fett. OK, die Riffs könnten manchmal etwas eigenständiger, d.h. weniger Cavalera'sch sein (höre etwa "Cramp" und das völlig rulende "Be At Peace"), aber Tribaldrums gibt's dafür eher selten zu hören, z.B. in der auch sonst recht eindeutigen Soulfly-Hommage "Dead From The Neck Up", ansonsten regieren geradlinige Metaldrums, gerne auch mit anständiger Doublebass gepolstert. Tempoausbrüche in höhere Gefilde sind dreimal zu konstatieren, in "Flag", dem derben "Extortion Via Matrimony" und "Impact", ansonsten gibt es Groove ohne Ende, gepaart mit brutalem, heiserem Gebrüll (daher der Disbelief-Vergleich), das immer wieder durch tiefe Death Metal-Growls aufgelockert wird, was etwa aus dem Titelsong "Morbid Instinct" eine echte Death-Walze macht. Gelungen auch der Ausflug in doomiges Metier, wie das finstere "Tragedy" beweist. Hier hört man zudem das einzige ernstzunehmende Gitarrensolo des ganzen Albums. Der Oberhammer von "Morbid Instinct" steht aber fast ganz am Ende, heißt "Maltreatment" und klingt, als ob Sepultura zu "Chaos A.D."-Zeiten sich dazu entschließen würden, Death Metal zu spielen und am Ende irgendwas genau in der Mitte zustande bekommen. Tödlich. Und super. Aber eigentlich gibt es hier ja ohnehin nur super Stoff, denn groß unterscheidbar sind die Songs am Ende nicht. Heißt im Klartext und kritisch: Ständig der Rückfall ins gleiche Tempo, in dieselbe Tonart, in denselben Groove. Das ist auf der anderen Seite aber wieder cool, weil kompromisslos, und haut eine Dreiviertelstunde lang nonstop auf die Glocke, ohne dass man irgendwo dazwischen mal umdenken müsste. Da passt die ausbalancierte, differenzierte, aber knochentrockene Produktion wie die Kerze auf den Altar. Fett, einfach nur fett.
Kontakt: www.noiseforest.de, www.armageddonmusic.de

Tracklist:
1. Cramp
2. Be At Peace
3. Past Redemption
4. Flag
5. Dead From The Neck Up
6. Morbid Instincts
7. Tragedy
8. Extortion Via Matrimony
9. Impact
10. Devil's Workshop
11. Maltreatment
12. Shame (Bonus Track)
 




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