www.Crossover-agm.de SACRIFICIUM: Mortal Fear
von Janet

SACRIFICIUM: Mortal Fear   (Eigenproduktion)

Nach Discern sind Sacrificium die zweite christliche Death Metal-Band, die mir über den Weg läuft. Das Christliche daran äußert sich wie auch schon bei vorgenannten in den Texten, in denen man nicht abgehackte Gliedmaßen oder Köpfe abfeiert, sondern die Größe und Güte Gottes, und ein Song nennt sich "Psalm Of An Unborn" und bedarf wohl keiner näheren Erläuterung, worum es dabei wohl gehen mag. Musikalisch gibt man sich vor den Genre-Kollegen keine Blöße, böllert genauso heftig drauflos - allerdings nicht durchgängig, was es mich wagen lässt, SACRIFICIUM nicht eindeutig in die Death Metal-Schiene einzuordnen. Der zweite der drei Songs zum Beispiel beginnt mit zarten weiblichen Vocals (die leider nicht herausragen, weil zu kraftlos - und damit überflüssig) und einer ebenso zarten Melodie, angesichts derer man nur an die Schublade "Gothic" denken mag, bevor man dann ein bisschen mehr zur Sache kommt, meistens jedoch im Midtempo-Gefilde verweilt. Der dritte und letzte Song des Demo-Tapes - eben jener "Psalm Of An Unborn" - ist mit seinen ca. 13 Minuten Länge für Death Metal-Verhältnisse ebenfalls absolut untypisch, aber zum Glück sehr abwechslungsreich gehalten. Manchmal scheinen gar Black Metal-Elemente durch, der Gesang erinnert mich an eine Mixtur aus früheren Crematory-, Samael-zu-"Passage"-Zeiten- und nochwas-wo-ich-nicht-drauf-komme-Grunts.
Das Beste kommt hier nicht zum Schluss, sondern in Form des Openers (insofern man bei einem Drei-Tracker überhaupt von einem Opener reden kann ...) "Paupers Grave": kurze und schmerzvolle (so wie’s sein muss) zweieinhalb Minuten blastspeediges grindcoriges Gehacke. Vom Feinsten! Allerfeinst ist auch die Aufmachung des Ganzen: ein sehr schön in schwarz, weiß und blau gestaltetes, mit Texten, Fotos, Text- und sonstigen Erläuterungen versehenes, mit interessantem Cover geschmücktes Booklet wertet diese ca. 22 Minuten lange Kassette nochmal auf. Sogar die im Death Metal unerlässliche Kategorie der Möglichst-Unleserlichkeit des Band-Schriftzuges wird erfüllt. Daumen hoch!
Die Band existiert seit 7 Jahren, "Mortal Fear" ist ihr drittes Demo - wäre’s nicht langsam mal Zeit für was Längeres? Bis dahin gehen 10 Märker für Mucke, Material und Versand an Oliver Tesch, Leinäckerstr. 31, 71834 Weinstadt, www.sacrificium.com
 




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