(Anko Music)

Nun ja, zu Beginn lässt sich eine gewisse Skepsis nicht verbergen. Mal ehrlich, Jungs, Ihr macht schweren Gitarren-Rock, nennt Euch aber Ricq, Andy, FaB, Smuf und Carry - da warte ich jetzt noch auf die Tanzeinlagen einer Boy-Band - und werde enttäuscht, denn Redline rocken - etwas härter, trotz Keyboard-Einsatz - "auch wenn sich darin verschiedenste Fassetten aus Punk, Metal, Elektronik und auch Pop verstecken" - so der Pressetext.
Dass sie die zweite Generation Deutschsingender Rocker sind, merkt man deutlich - auch ihre möglichen Vorbilder schimmern durch. Zumindest klingt "Unsterblich" sehr nach einem der "härteren" Ärzte-Songs (und nicht nur der).
Die Münchner machen unterhaltsamen Rock, für meinen Geschmack aber manchmal einfach zu sehr sinnlos auf die Gitarren gehauen. Und die Texte? Nun ja, nicht jeder kann ein Poet sein. Und ich fand diese "Reim Dich oder ich fress Dich"-Mentalität schon immer etwas störend: "Es ist gepolt, um mich zu holen - ich brauch es mehr als Dieter Bohlen". Nicht wirklich, oder? Dennoch schaffen es die Jungs immerhin, Gefühle mal völlig neu, wenn auch unkonventionell, zu zeigen. Bestes Beispiel "Wir sind erledigt" - wer sagt schon so was in einer Beziehung?
Alles in allem eine durchschnittliche Platte, vor allem auch, weil die Texte eben nicht, wie im Pressetext angekündigt "faszinierend, ironisch, wild, irrwitzig und unheimlich zugleich" sind.
Kontakt: www.redline-rockt.de

Tracklist:
01 Keine Heilung
02 Meine Droge
03 Unsterblich
04 Pure Liebe
05 Magnet
06 Silberträne
07 Spiegelbild
08 Freier Fall
09 Honig
10 Versteckspiel
11 Mach den Mund auf
12 Porzellan

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