www.Crossover-agm.de RED BARCHETTA: Mannschaftssitzung
von mic

RED BARCHETTA: Mannschaftssitzung   (Pleitegeier Records)

Auch im zehnten Jahr von Red Barchetta lässt sich schwer eine musikalische Schublade für die Fünfmannkapelle aus Berlin finden. Und so machen die Jungs aus Berlin aus der Not eine Tugend und nennen ihre Mischung aus Rap, Rock, Ska und Pop aus Mangel an treffenden Beschreibungen einfach Rackskop. Doch selbst mit dieser eigens neu geschaffenen Kategorie in Sachen Musikstil ist nur unzureichend beschrieben, wie facettenreich Red Barchetta daherkommen. Mal wütend-brachial, dann wunderbar funkig-leicht, zum Springen animierend, deutlich ska-beeinflusst, aber auch in bester Manier hiphopig-cool mit gelegentlichen Popeinsprengseln.
Was 1996 in klassischer Besetzung (vocals / guitar / bass / drums) begann, ist 10 Jahre später jedenfalls sehr viel mehr als das übliche "Rock meets Rap"-Ding. Ein Jahr nach ihrem Debüt "Deine kleine Welt" (1999) stieß ein fünfter Mann in die Runde und bereichert die eigenwillige Musikmischung seitdem um innovative Sounds und Samples. Ergebnis der Zusammenarbeit war das im Jahre 2001 erschienene Zweitlingswerk "Ich sag was".
Seitdem geht die Band, die sich nach einem gleichnamigen Song der Band Rush benannt hat, ihren eingeschlagenen Weg mutig weiter, probiert aus und testet, mischt und kreuzt und kopiert ungehemmt, wo es passt.
Im Januar 2004 ist nach fast drei Jahren das dritte Album der fünf Berliner mit dem Titel "Futirocker" erschienen. Dass Red Barchetta als Live-Band in ihrer Performance begeistern und kaum zu toppen sind, hat sich ja schon herumgesprochen. Die O.C. Supertones waren begeistert, die Berliner Truppe auch bei ihrem Abschiedskonzert wieder als Opener zu haben.
Als vierten und letzten Silberling der Rackskoper haben sich die Jungs etwas ganz besonderes ausgedacht: "Mannschaftssitzung", so heißt die brandheiße neue Scheibe.
"Mannschaftssitzung" nannten die Fußballbegeisterten eine Konzertreihe, zu der sie ihre ganze Songstrategie neu durchsprachen, ein neues Angriffskonzept erfanden, dann losstürmten und ihre Fans überraschten. Die fünfköpfige Bolzplatzmannschaft wurde durch befreundete Spieler mit Bläsern, Streichern und zusätzlichen Stimmen zu einer vollständigen Fußballmannschaft erweitert. Wer allerdings mit dem Unplugged-Konzept eher ein Defensivspiel erwartet, der wird schnell überrascht. Die 18 Songs, mit denen die Jungs das Konzertfeeling endlich ins Wohnzimmer holen, gehen auch in neuem Gewand voll nach vorne und bringen ein genussvolles Hörgefühl. Ruhiger, lockerer, vielleicht auch erwachsener und erstaunlich erfrischend! Zur diesjährigen WM ist das doch genau das Richtige von unserer Lieblingsband! Für die absoluten Fans gibt es das Ganze auch inklusive Live-DVD. Spitze gemacht finde ich auch das Booklet, welches zahlreiche pics der mitwirkenden Leute in sich trägt.
Wer einmal genau wissen will, wie Rackskop klingt, der sollte Red Barchetta mindestens einmal live erlebt haben, denn beschreiben lässt sich der Musikmix der Fünf nur äußerst schwer. Man muss ihn hören, sehen, fühlen und noch besser: live erleben, denn nirgendwo zeigen die fünf Berliner besser ihre Qualitäten als auf der Bühne. Dazu Gelegenheit bieten die Abschiedskonzerte der Band - traurig, aber wahr: Am 06.05.2006 findet das letzte Konzert außerhalb Berlins beim Balinger Rockfestival statt und das allerletzte Heimspiel in Berlin steigt am 27.05.2006 im Tommy-Weißbecker-Haus in Kreuzberg.
Bandkontakt: www.red-barchetta.de

Tracklist:
1. Maximal
2. Beweg dein Kopf
3. Heb ab
4. Beendnis
5. Rackskop
6. Wott1
7. Bei dir
8. Vorspiel
9. Denk mal drüber nach
10. Im Großen und Kleinen
11. Futirocker
12. Ich sag was
13. Ozean
14. Beweg dich
15. Taten sprechen lassen
16. Der Traum geht weiter
17. Super, man!?
18. Nachspiel
 




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