www.Crossover-agm.de RED BARCHETTA: Ich sag was
von mst

RED BARCHETTA: Ich sag was   (Pleitegeier)

Die netten Jungs von Red Barchetta erfreuen uns mit ihrer zweiten CD. Das macht durchaus Sinn, denn die erste CD "Deine kleine Welt" war eine der besseren Veröffentlichungen im deutschen Crossoverbereich. Die Mischung aus Hardcore, Alternative Rock und Hip Hop war innovativ, der Mix aus harten Gitarren und Rapgesang gelungen und vor allem auf Konzerten machten die Berliner ordentlich Dampf. Dieses Fundament möchte man nun mit "Ich sag was" weiter ausbauen. Daß man mit dieser Scheibe nun bei Pleitegeier Records gelandet ist, kann eigentlich nur ein Vorteil sein. Die Musik auf dieser CD ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Red Barchetta haben sich auf alle Fälle weiterentwickelt und neuen Einflüssen geöffnet. Eventuell macht sich hier auch der Input der neuen Bandmitglieder bemerkbar. Für Gitarrist Jirco Cesal kam Olaf Unglaube und Björn Logge wurde speziell für Sounds und Samples engagiert. So hört man auch auf dem ganzen Silberling Synthiesounds und andere technische Spielereien, die aber nie das Gesamtbild zerstören, sondern clever in die Songs eingebaut wurden. Die Hardcoreeinflüsse sind weniger geworden, wobei die Hip Hop-Elemente und ein gewisses Partyfeeling dominieren. Man könnte das Ganze im weitesten Sinne als eine Mischung von Limp Bizkit und Fettes Brot vergleichen. Bei den ersten drei Stücken funktioniert das vorzüglich. "Keine Götter" ist ein perfekter Brückenschlag zu alten Tagen und dürfte vor allem live mächtig abgehen. "Blick das" hat einen guten Refrain und groovt ordentlich. "Super Man" wiederum ist ein mächtiger Ohrwurm und zusammen mit dem Reißer "G.O.T.T." für mich das Highlight der CD. Bei einigen anderen Stücken (z.B. "Beweg dein Kopf") sind mir die Hip Hop-Einflüsse dann doch etwas zuviel. Wahrscheinlich bin ich dafür zu sehr Metaller. Man muß der Band allerdings zugute halten, daß sie auch in diese Songs immer wieder Melodien packen, die einem nicht so schnell wieder aus dem Kopf gehen. Technisch sind die Jungs eh über jeden Zweifel erhaben und mit "Ich sag was" haben sie eine Scheibe abgeliefert, die einen großen Schritt nach vorne darstellt. Ich persönlich werde sie wohl nicht so oft auflegen, aber für alle, die mit den oben genannten Einflüssen klarkommen und sich bei dem Wort "Rapgesang" nicht gleich hinter ihrer True Metal-Sammlung verstecken ist Reinhören eine absolute Pflichtübung. Ich wünsche der Band, daß es ihr gelingt, beide Fanschichten (Hardcore-Freaks und Hip Hop-Fetischisten) anzusprechen und sie sich nicht zwischen den Stühlen wiederfindet. Checkt die Band an und verpaßt auf keinen Fall eines ihrer Konzerte!
Kontakt: www.pleitegeier.com



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