(Blue Orange Records)

Potion sind mutig, das ist ihnen zugute zu halten. Annie Maley und Michel Diaz de Bedoya kreieren mit ihrer Musik einen Sound, der sich nicht nur anfangs nicht einsortieren lässt, sondern auch nicht nach mehrmaligem Hören. Potion bewegen sich zwischen Tanzmusik und avantgardistischem Pop. So eine Kombination muss polarisieren. "Band Of Outsiders" ist das dritte Album der Band und macht es dem Hörer nicht leicht. Es ist der Platte anzumerken, dass hier musikalische Elemente miteinander verknüpft werden sollen, die augenscheinlich nicht zusammenpassen oder üblicherweise nicht gemeinsam verwendet werden. Leider gelingt Potion diese Verknüpfung nur selten, etwa in "Under Sedation". Darin wird ein Rock'n'Roll-Song in ein elektronischeres Gewand gekleidet, ein E-Gitarren-Solo bleibt erhalten. Damit ist der Track, so wie es im Begleitschreiben beschrieben wird, tatsächlich verhältnismäßig tanzflächentauglich. Der titelgebende Song "Band Of Outsiders" aber klingt wie die Titelmelodie einer Action-Trickfilm-Serie aus den 90ern. Ebenso entrückt ist der altbackene Sound im Eröffnungssong. Der verwendete Synthesizer erweckt den Anschein, er entstamme einem alten Keyboard, und transportiert den Hörer so eher ins Zimmer des Musiklehrers als auf die Tanzfläche. Generell ist die Wahl der Samples auf "Band Of Outsiders" eher missglückt, auch wenn diese vor sieben Jahren in einem anderen musikalischen Umfeld standen. Der Klang von "Band Of Outsiders" ist nicht stimmig. Auch untereinander fügen sich die Stücke nicht reibungslos, dazu liegen sie musikalisch zu weit auseinander. Dem ungewöhnlichen, faszinierenden Gesang von Maley ist es zu verdanken, dass die Platte den einen oder anderen trotzdem fesseln kann.
Kontakt: http://www.potionmusic.com

Tracklist:
1. 25th Century
2. Under Sedation
3. Til The Morning
4. Samba Spatiale
5. Band Of Outsiders
6. Watching The World Passing By
7. Kissing The Chameleon
8. Rappacini's Garden
9. Drifting Again

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