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von cp

ON A MISSION: Confessions, Grace & Politics   (Asaph)

Wo anfangen bei einer Scheibe, die so ausgereift und rund daher kommt wie die Neue von on a mission?
Am besten beim Gesamteindruck. Der wirkt sehr professionell und der Mix gefällt echt gut. Musikalisch bewegt sich die Scheibe im Pop-/Rock-/Alternativ Rock-Bereich. Den Liedern merkt man zum Teil richtige Experimentierfreude an, zumindest kann ich mir ganz gut vorstellen, wie die Musiker im Proberaum saßen und Spaß beim Komponieren der Lieder hatten.
Das erste Lied der CD ("Tears Flow Right Now") finde ich textlich ziemlich interessant. "You don't have to be strong all the time, there's no doubt. Just cry it out, let your tears flow right now." In einer Gesellschaft, die manchmal einen ganz ordentlichen Leistungsdruck aufbaut ist es von Zeit zu Zeit wichtig, sich klar zu machen, dass man nicht nur etwas gilt, wenn man ordentlich Leistung bringt. Für Gott zählt (zum Glück) nicht unsere Leistung, seine Liebe ist geschenkt. Musikalisch kann man in diesem Lied schon etwas von der angedeuteten Experimentierfreude feststellen, baut doch der Gesang im Teil vor dem Refrain einige interessante Tonschritte ein. Allerdings finde ich dieses Lied als CD-Eröffnungstitel ein wenig unglücklich. Ich denke, hier wäre man z.B. mit dem Titel "Whatever" besser gefahren. Dieser Titel (der zweite nämlich) haut für Rockverhältnisse streckenweise so richtig rein und geht direkt ins Ohr, wobei mich der Wah-Wah-Effekt kurz vor Strophenbeginn ein wenig an Schulze erinnert. Zudem bekommt man in diesem Lied eine erste Kostprobe der Kopfstimme des Sängers Johannes Falk, die ich wirklich beachtenswert finde (wo nimmt der Junge Unterricht?).
Bei dem Lied "Drivin' Me Crazy" wurde der Regler für experimentelle Elemente ziemlich weit aufgedreht. So viel Abwechslung habe ich bei dieser Musik bisher wenig gehört (gut, ich höre diese Musik auch nicht so oft, aber trotzdem). Wäre vielleicht auch ein guter CD-Eröffner gewesen. Witzig finde ich die funkige Gitarre und auch den Text: "Hey, Gott, warum machst Du mich so verrückt? Warum zeigst Du Dein Gesicht nicht mal für eine kurze Weile? Nur ein kleines Wunder, so groß wie ein Gänseblümchen, und jedem Zweifel könntest Du mit einem Lächeln begegnen." Aber Glauben hat eben auch etwas mit Vertrauen zu tun, nicht nur mit "bloßem Fürwahrhalten", wie uns unser Rechtsprofessor immer weismachen wollte ...
Unbedingt beachtet werden muss das Titellied: "Confessions". Hier kann man wieder die Fähigkeiten des Sängers hören, der hier, im Vergleich zu anderen Titeln, eine leicht angekratzte Stimme hören lässt. Mich erinnert sie ein wenig an Brad Roberts, den Sänger der Crash Test Dummies, allerdings singt der tiefer.
Ansonsten kommen einige interessante Gitarren- und Tasteneffekte bzw. Spielweisen an mein Ohr und mit dem Titel "Have Mercy" klingt die CD, zumindest in den Strophen, recht ruhig und andächtig aus.
Das Textheft passt mit den Bildern, der Aufmachung und dem Schriftstil absolut zum Stil der Musik. Sehr dominant ist hier die Farbe weiß, die sich sogar auf zwei Bildern in der Farbe der T-Shirts der Musiker finden lässt.
Fazit: Streckenweise rockt die Scheibe ganz ordentlich (natürlich nicht permanent, denn manchmal sind auch ruhige Passagen angebracht und gewollt) und dieser mitreißenden Art kann man sich nur schwer entziehen. Für Pop-/Rockfreunde unbedingt hörenswert.
Kontakt: www.asaph.net

Tracklist:
1. Tears Flow Right Now
2. Whatever
3. Drivin' Me Crazy
4. All Your Love
5. Confessions
6. Runnin' To You
7. Would You
8. Reason To Live
9. Increase
10. Rock My Soul
11. On My Knees
12. Have Mercy





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