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von ta

NO CODE: Tuella   (Eigenproduktion)

Keinen Code? Egal, wenn sowas dabei rauskommt. NoCode kommen aus den Niederlanden, wo die Herren, derer es hier drei sind, und die Dame am Gesang, lediglich einfach vertreten, vor nicht mehr als zwanzig Jahren die Gebärmutter verlassen haben. "Tuella" ist - wer errät's? - die erste als Mini-Album veröffentlichte Compact Disc des jungen Quartetts und präsentiert sich als zunächst verfahren, doppelgesichtig und schwer zugänglich. Diffusität und Doppelgesichtigkeit erscheinen aus der Kombination einer sanften, jungen, weiblichen Stimme mit komplexen, harmonisch angeschrägten Bass-Gitarre-Schlagzeug-Passagen zu erwachsen, um gängige Schemata wird zumeist ein kleiner Bogen geschlagen, Melodieführung und -aufbau sorgen für eine gehörige Portion Sperrigkeit, "mutig" schwirrt einem durch den Kopf. Eine eigene, nur noch etwas ungeordnete Artikulation ist dies auf jeden Fall, wie NoCode sich gegenüber dem Hörer mit "Tuella" äußern: Emotionale Rockmusik mit einer ausgeprägten künstlerischen, progressiven Schlagseite. Dies wird verteilt auf zwanzig Minuten, unterteilt in vier Songs. Das eröffnende "Vagaries" steckt voller kleiner Überraschungen und verhehlt nicht lange die Rollenaufteilung: Sängerin Johanneke Kranendonk ist Vorder-, der Rest Hintergrund; die Snare von Schlagzeuger Dirk Schuit ist beinahe jazz-like mit den etwas dumpfen Gitarren von Jelle Warendorff unter die stilprägenden Bassläufe von Theo Szarafinski gebuttert und das Männertrio spielt nicht uneigenwillig einen Mixmax aus Tool, Portishead und tatsächlich Jazz, während Fräulein Kranendonk bilderreich über Beziehungen und weitere Übel klagt. Ihre Stimme hat durchaus etwas von The Gatherings Anneke, jedoch neigt sie zu komplexen und sicherlich schwierig zu meisternden Tonfolgen, die spätestens beim sechseinhalbminütigen "Collapsing", einem Song, von dem man sich auch nach mehrmaligem Hören nichts Wesentliches merkt, auch mal über das Ziel hinausschießen. Dabei steht Eingängigkeit der Band eigentlich sehr gut, wie schon einzelne Passagen im Opener oder aber das traurigschöne und dabei noch immer interessant geschusterte "Intended Solace" als dritter Track beweisen. Die Zukunft wird zeigen, in welche Richtung es weitergeht, für "Tuella" sei gesagt: Der Bandsound ist dynamisch und lebendig, die Musik ambitioniert, die Gruppe jung und anfänglich, sprich: der Rezensent dünkt sich zufrieden. Kontakt: Johanneke Kranendonk, NoCode, Banckertstraat 28, 4371 BR Koudekerke, The Netherlands oder im Netz unter www.nocodemusic.nl

Tracklist:
1. Vagaries
2. For The Maintenance Of This Ecstasy
3. Intended Solace
4. Collapsing
 




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