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von tk

NEAERA: Let The Tempest Come   (Metal Blade Records)

Nur ein Jahr nach ihrem umjubelten Debüt "The Rising Tide Of Oblivion" präsentieren die Münsteraner Melodic-Deathmetaller NEAERA bereits ihr Nachfolgewerk "Let The Tempest Come", mit dem sie endgültig die Pole Position der Young Generation Of Deathmetal ergattert haben dürften, was auch die jüngsten Jubelstürme der schreibenden Zunft gezeigt haben. Mit SLAYER-artigem Riffing startet "Mechanisms Of Standstill" schon mal recht viel versprechend, bevor kurze, aber markante Blastspeed-Einschübe folgen, die dann wiederum von melodischen Nackenbrecher-Riffs abgelöst werden. Es wird wechselweise mal in tiefsten Tonlagen gegrunzt, mal aggressiv gekeift, wobei Benny Hilleke die Leistungsfähigkeit seiner Stimmbänder schon bis an die Schmerzgrenze ausreizt. Die spielerische Leistung der Saitenhexer Buck und Keller muss man allerdings besonders würdigen. Was die jungen Kerle hier von ihren Griffbrettern runterreißen, ist schon mehr als imposant. NEAERA erarbeiten sich genügend Freiräume, in ihren Songs unterschiedliche Elemente zu verarbeiten, die sich über die erstaunlich variierende Bandbreite von melodischem Metal über technischen Thrash/Death bis schleppenden Doom-Death erstrecken. Auch moderne Metalcore-Elemente werden so geschickt verarbeitet und ins Songwriting integriert, dass sie den Songs den letzten Schliff geben. Die Melodien fressen sich förmlich im Ohr fest und trotz aller Eingängigkeit geht die Vorliebe für brachiale Nackenbrecher- und Blastspeed-Parts nicht verloren. "The Crimson Void" beginnt mit technisch anspruchsvollem und wavigem Todesblei, der zunächst mal Erinnerungen an diverse Florida-Kapellen weckt, ehe in bester schwedischer Tradition wieder melodisch gedeathmetalt wird. "I Love The World" dürfte auch live ein absoluter Schädelspalter sein und jede location in fein gehäckseltes Kleinholz (oder wahlweise zerbröselten Putz) verwandeln. Angesichts der hier dargebotenen Heaviness überrascht es dann doch, dass sich NEAERA sogar an eine halbakustisch-verträumte Ballade ("Life Damages The Living") herantrauen, die die jungen Musiker in gänzlich anderer, aber ebenso souverän agierender Manier erscheinen lassen. Kaum eine andere Band in diesem Genre versteht es, mit so traumwandlerischer Leichtigkeit Brutaloriffs mit griffen und ohrwurmigen Melodien zu verknüpfen. Die hammermäßige Produktion tut ihr übriges dazu. Definitiv das Melodic-Deathmetal-Highlight des Jahres 2006!
Kontakt: www.neaera.com, www.metalblade.de

Tracklist:
1. Mechanisms Of Standstill
2. Let The Tempest Come
3. Plagueheritage
4. God-Forsaken Soil
5. HeavenHell
6. Desecrators
7. The Crimson Void
8. I Love The World
9. Paradigm Lost
10. Life Damages The Living
11. Scars Of Gray



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