www.Crossover-agm.de MISERY SPEAKS: Misery Speaks
von ta

MISERY SPEAKS: Misery Speaks   (Alveran Records)

Pflichtstoff für Freude der härteren Göteborg-Gangart! Misery Speaks kommen zwar aus Münster, haben sich aber hoffnungslos dem melodiösen und schnellen Schweden-Death verschrieben und peppen diesen ab und zu mit brutalen Metalcore-Beatdowns auf. Durch das konstant hohe Grundtempo der einzelnen Songs und den fetten Thrash-Einschlag entpuppt sich die Mixtur am Ende als die perfekte Kreuzung aus den Verrückten von The Black Dahlia Murder und The Forsaken zu "Traces Of The Past"-Zeiten: Uptempo ohne Ende, viele Blastbeats und viel Doublebass, erstickendes Gebrüll, aber stets melodiöse Leads, sogar gewitzte atmosphärische Interludes, die in das Gebretter eingefügt werden ("Denial", "Distortion Factor"), und als Rauswerfer ein ausladendes Instrumental, das eher an Prog denn an Death Metal erinnert ("All Bones Broken"). Nicht ein einziger Track wird von vorne bis hinten durchgehackt, ständig werden Rhythmus und Tempo variiert, andererseits ohne dass dabei die Power verloren geht. Einen Präzedenzfall par excellence für diese musikalische Tugend stellt das abwechslungsreiche "Subject: Fear" dar, in dem sich die typisch todesmetallische Maiden-Version zu fetten Zwillingsmelodieführungen gesellt, die unweigerlich an Amon Amarth erinnern: heavy, bangerfreundlich, melodisch, einfach fett. Und selbst im vielleicht brutalsten Track des Albums, dem bösen Death/Thrash-Monstrum "Hate Remains", bleibt genug Spielraum für flüssige Rhythmuswechsel und ein niedliches Gitarrensolo.
Nur das Gebrüll, das ein wenig verschnupft klingt, passt sich dem Reichtum der Instrumentalfraktion nicht an und kann einem in der falschen Verfassung schnell auf die Nerven fallen. Und auch die Tatsache, dass es momentan noch schlappe 300.000 andere Bands gibt, die ihr Schweden-Ding auch sehr brauchbar durchziehen (wobei die meisten aus dem Metalcore stammen, den Misery Speaks nur peripher mitnehmen), könnte der Band zum popularitätstechnischen Hemmschuh werden. An der Klasse von "Misery Speaks" ändert das freilich erst mal überhaupt nichts.
Kontakt: www.miseryspeaks.com, www.alveranrecords.com

Tracklist:
1. First Bullet Hits
2. I Am Never Enough
3. Denial
4. Feathering Soil
5. Casted By Halo
6. Haven Still Waits
7. Hate Remains
8. Three Times Never
9. Where Truth Lies
10. Distortion Factor
11. Subject: Fear
12. All Bones Broken



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver