MISERY SPEAKS: Misery Speaks von ta (Alveran Records)
Pflichtstoff für Freude der härteren Göteborg-Gangart! Misery Speaks kommen zwar aus Münster, haben sich aber hoffnungslos dem melodiösen und schnellen Schweden-Death verschrieben und peppen diesen ab und zu mit brutalen Metalcore-Beatdowns auf. Durch das konstant hohe Grundtempo der einzelnen Songs und den fetten Thrash-Einschlag entpuppt sich die Mixtur am Ende als die perfekte Kreuzung aus den Verrückten von The Black Dahlia Murder und The Forsaken zu "Traces Of The Past"-Zeiten: Uptempo ohne Ende, viele Blastbeats und viel Doublebass, erstickendes Gebrüll, aber stets melodiöse Leads, sogar gewitzte atmosphärische Interludes, die in das Gebretter eingefügt werden ("Denial", "Distortion Factor"), und als Rauswerfer ein ausladendes Instrumental, das eher an Prog denn an Death Metal erinnert ("All Bones Broken"). Nicht ein einziger Track wird von vorne bis hinten durchgehackt, ständig werden Rhythmus und Tempo variiert, andererseits ohne dass dabei die Power verloren geht. Einen Präzedenzfall par excellence für diese musikalische Tugend stellt das abwechslungsreiche "Subject: Fear" dar, in dem sich die typisch todesmetallische Maiden-Version zu fetten Zwillingsmelodieführungen gesellt, die unweigerlich an Amon Amarth erinnern: heavy, bangerfreundlich, melodisch, einfach fett. Und selbst im vielleicht brutalsten Track des Albums, dem bösen Death/Thrash-Monstrum "Hate Remains", bleibt genug Spielraum für flüssige Rhythmuswechsel und ein niedliches Gitarrensolo.
|