www.Crossover-agm.de THE MICK FLEETWOOD BAND: Something Big
von gl

THE MICK FLEETWOOD BAND: Something Big   (TallMan Records / Sanctuary Records Group)

Des Aufklebers "FLEETWOOD MAC Co-Founder returns" auf dem Case hätte es wirklich nicht bedurft bei dem oben betitelten Band-Projekt, das der Drummer als Erstling auf seinem eigenen Record-Label TallMan (!...) herausbringt, was man auch nur aus den Linernotes und einem kleinen Verweis auf der Rückseite entnimmt. Die Platte hätte auch unter dem Namen von Micks Partner, dem vielseitig talentierten Todd Smallwood erscheinen können, denn jener schrieb nahezu alle Songs im Alleingang, singt, spielt Gitarre und etliche andere Instrumente und produzierte die Scheibe mit Herrn Fleetwood. Und da ist eines klar: dass der Drumsound wuchtig, satt und druckvoll klingt, da könnt ihr Euch sicher sein. Diese Songs, vorgetragen von der leicht rauen, einschmeichelnden Stimme von Tood Smallwood, strahlen eine stille Kraft und Sicherheit aus, so dass mir die Platte sehr gut gefällt. Auch Mick Fleetwood selbst singt einen Song, das sehr ruhige anrührende "Where The Wind Blows". Im Duett übrigens mit einer jungen grandiosen Sängerin namens Lauren Evans, die eine dermaßen faszinierende Stimme hat - sie ist mit der jungen Whitney Houston (vor dem Drogenkonsum) zu vergleichen. Wenigstens einen Song hätten sie dieses Toptalent ja alleine singen lassen können, aber von ihr werden wir hoffentlich bald mehr hören. Und wenn so ein "Großer Mann" ruft, lassen sich bekannte Namen wie John McVie (spielt Bass bei einem Song) oder Jackson Browne nicht lange bitten. Jener steuert einen Song seines ersten Albums aus dem Jahre 1971, "Looking Into You" bei, lässt aber Todd den Vorzug beim Gesang und singt nur im Duett mit. Das Album strahlt eine derartig relaxte und friedvolle Atmosphäre aus, dass es eine Wohltat ist, den mitunter getragenen Songs zu lauschen und wie Mick selbst schreibt, es sind wahrlich "precious songs"! Wie z.B. das wunderbare "Making Other Plans", ein Idealbeispiel, wie man mit spartanischer Instrumentierung einen Gänsehautsong präsentieren kann.
Vielleicht muss man auch die 30 überschritten haben, um die Schönheit der Songs zu erkennen, jedenfalls wird hier zu Beginn retro-mäßig zurückgeblendet ins Vinyl-Zeitalter mit einem aufsetzenden Tonarm in der Rille, und das ist der einzige klitzekleine Kritikpunkt, den ich habe, denn das gab's schon zu oft.
(Obwohl: kürzlich hat mir tatsächlich jemand erzählt, daß ihn ein Jugendlicher bat, ihm eine Vinyl-Schallplatte zu zeigen, er habe sowas noch nie gesehen!!!)
So sitzen die beiden dann auch entspannt und lächelnd auf der Veranda, in der Gewissheit, ein tolles Album hingelegt zu haben. Und die beiden Protagonisten schließen auch Hoffnungen an friedvollere Zeiten in lyrischer Weise und in ihren Grußbotschaften hier an, so dass diese Platte fast als stilles pazifistisches Zeichen zu werten ist: "May peace on earth prevail". Das von Todd Smallwood mit Carlos Santana geschriebene Lied sehnt sich nach "No Borders" mit der schönen Textzeile "No boundaries, no flags and no countries - One day when every war is over, The only passport will be the heart." Leider hat sich Amerika anders entschieden vor kurzem und das Gegenteil ist zu befürchten ...
Bandkontakt: www.MickFleetwood.com, www.ToddSmallwood.com
Labelkontakt: www.sanctuaryrecordsgroup.co.uk

Tracklist:
Bitter End
Something Big
Where The Wind Blows
It's Only Money
Walking With The Angels
Making Other Plans
These Walls
Looking Into You
Passion
No Borders
Watching Over You
Heaven Sent



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