(Metal Blade)

Manchmal verraten schon Schriftzüge ein bisschen was über die Musik. Der von Memory Garden geht vor dem für meinen persönlichen Geschmack ein wenig zu kitschigen Cover leider etwas unter, ist aber ausgesprochen schön, angenehm dezent schnörkelig, schlichtfarbig fließend erhaben und strahlend. Passt wunderbar zur Musik, aber da mir klar ist, dass ihr euch aus diesen meinen seltsamen Worten kaum eine akustische Entsprechung zusammenreimen können werdet, muss ich mich wohl doch ein bisschen mehr bemühen. Also dann: Im Infoblättle steht was von "true Power Doom Metal", was zwar komisch klingt, aber der Sache dennoch recht nahe kommt. Allerdings ist der Doom-Faktor nicht so hoch wie man angesichts dieser Beschreibung vermuten könnte, sondern fungiert eher als bereichernder Einfluss. MEMORY GARDEN sind in Schweden zuhause, haben aber mit dem ganzen Retro-True Metal-Quatsch Marke Hammerfall (die Jungs können einem schon richtig dafür leid tun, immer für diesen unlöblichen Vergleich als Aushängeschild herhalten zu müssen), wo eine Band die andere und manchmal auch sich selbst und das ganze dann wieder zurück klont, wenig bis nichts gemeinsam. Das Quintett schafft auf seinem vierten Longplayer eine harmonische Zusammenführung von treibenden und zerrigen Riffs, melancholisch-getragenen Melodien und dem einen oder anderen dicken fetten Slow Motion Groove, garniert das Ganze mit Stefan Berglunds klarem, recht typischem Power-Gesang und Gitarrenharmonien über Gitarrenharmonien. Bemerkenswert ist der Bombast-Faktor, der erreicht wird, und zwar ohne Keyboards, und der trotzdem immer unter der Kitschgrenze bleibt. Empfehlenswert! Sollte nicht schwer zu finden sein, ansonsten wendet euch einfach direkt an Metal Blade (www.metalblade.de).

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