MASTERLAST: Mastery Of Self von ta (Escapi)
Selten so viel Unfug auf so wenig Platz gelesen. Im Promo-Blättle zum Masterlast-Debüt werden doch tatsächlich fast nur Bands angeführt, mit denen die Musik auf "Mastery Of Itself" nichts, wirklich gar nichts zu tun hat: Opeth, Katatonia, Morbid Angel, Benediction, Alice In Chains, Nine Inch Nails. Alles Quark. Der einzige gültige Vergleich ist der mit Sepultura und selbst da wäre der Verweis auf Soulfly viel angebrachter, deren Tribaldrumming ist nämlich auf "Mastery Of Self" einschlägig und sorgt zusammen mit der perkussiven Bassarbeit für einen beständigen Groove. Addiere man dazu noch Exilia- und Guano Apes-Einflüsse im (folgerichtig weiblichen) Gesang und eine gute Portion System Of A Down in den Gitarren, hat man schon ganz gut eingegrenzt, was Masterlast so treiben: Sie spielen Nu Metal der progressiveren Sorte. Die progressiven Elemente tauchen immer versatzstückartig auf, in Hardcore-artigen Shouts hier ("Wake Up Today", beißt sich richtig fest), Loops dort ("Run Far From Me"). Etwas häufiger noch sind fernöstliche Skalen, die schon den Gesang im exzellenten Opener "I Ache" durchziehen (höre die zweite Minute), aber auch gitarrentechnisch ganz gerne aufgenommen werden. Schönes Stilmittel und in dem Genre definitiv originell. Überhaupt zeigt sich besonders Gitarristin Val Glauser sehr kreativ, ohne zu nerven, auch ihre Soli sind stets songdienlich untergebracht. Den endgültigen Gipfel der Experimentierkunst erklimmt das kongeniale "Monkeys", welches wie ein Mix aus afrikanischem Stammestanz, türkischer Straßenmusik und europäischem Nu Metal klingt. Tolles Teil und für den Rezensenten der Höhepunkt des Albums. Dagegen sind tanzbare Hüpfgroover wie "On The Line" und "Think Of The Day" immer noch gut, aber nicht mehr ganz so spektakulär.
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