www.Crossover-agm.de MASS: Crack Of Dawn
von gl

MASS: Crack Of Dawn   (Escape Music / Point)

Vom allerersten (kurioserweise jetzt 2007 wenige Wochen zuvor wiederveröffentlicht) zum brandneuen Album der Band aus dem Staate MASSachussetts. Nun, die Haare sind bei allen ab und eine einzige Umbesetzung hat es nach all den Jahren der Inaktivität auch gegeben: Aber mittlerweile heißt es wohl eher: "Willst Du nicht mit uns 'n bisschen Geld verlieren?" als umgekehrt, wenn sich Bands nach so langer Zeit wieder vereinen. Am Bass ist jetzt Lou Spagnola tätig, fällt aber nicht weiter ins Gewicht, denn alle anderen Stärken der Band sind wieder da oder geblieben und wurden erfolgreich ins 3. Jahrtausend transportiert. Also die hohe Melodiefähigkeit, der helle Gesang von Louis D'Augusta und die Fähigkeit, packende Songs zu schreiben, die rocken. Nach so langer Zeit wurde der Sound von MASS aber erweitert und es finden auch Blasinstrumente Einzug, was nach meinem Dafürhalten im Titelstück hervorragend gelungen ist, da sie nicht dominant sind, sondern den Song dynamisch an einigen Stellen erweitern. Und auch die Blues-Seite der Band kommt zum Vorschein. Somit braucht man etwas länger, um mit dem Album "warm" zu werden, entdeckt aber dann vielleicht erst beim 3. Anhören, dass MASS kompositorisch einige ausgereifte Sachen vorgelegt haben. Zunächst meint man, die Band kommt nicht richtig in die Gänge, doch das Eröffnungsstück, etwas zurückhaltend, ist dann doch ein edles Teil. Leichter wird's beim Titelstück, das gut loskickt und im hinteren Teil glänzt das schon erwähnte Blech. Zunächst wollte ich berichte, dass sich mit "Someday" hingegen ein Langweiler eingeschlichen hat, aber auch dieses im mittleren Tempo angesiedelte Stück geht in Ordnung. "Empty Soul" erinnert an die Vergangenheit der Band und powert satt los, "Hello" ist eine Ballade, die mir sehr gut reinläuft und getragen wird von Louis' angenehmer Stimme. Der "Magic Train" mit Harmonica-Parts ist heavy aber doch bluesig und fährt zum wieder basisch-rockenden "Monkey Brain", auf dem die Band klasse Hard Rock zelebriert.
"Sweet Lady Jane" ist jetzt tatsächlich mal etwas belanglos. Auch "Castle" entfaltet sich erst bei mehrmaligem Hören und ist eine direkte Fortsetzung des MASS-Sounds vom "letzten" regulären Studioalbum 1989! "Leaving You" ist ein weiteres zu Beginn getragenes Stück mit subtilem Songwriting, das entdeckt werden muss, aber wer nimmt sich heutzutage schon noch die Zeit? Die Bostoner entlassen uns mit einer Frage, sind aber hoffentlich nicht von Selbstzweifeln geplagt, denn dieses mit dynamischen Arrangements versehene Stück bestätigt einmal mehr die Klasse der Truppe.
Und zum Schluss noch ein Interpretationsversuch zum Cover, das vom gleichen Logo wie in den 80ern geziert wird: Nachdem jenes bisweilen brannte (siehe Homepage), hat es anno 2007 die Eiszeit überwunden und taut nun wieder auf ...?
Kontakt: http://www.geocities.com/massbelievers
http://www.myspace.com/masstheband, www.escape-music.com

Tracklist:
It's You
Crack Of Dawn
Someday
Empty Soul
Hello
Magic Train
Monkey Brain
Sweet Lady Jane
Seven Days
Castle
Leaving You
Who Am I



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