www.Crossover-agm.de MANOWAR: The Lord Of Steel
von tk

MANOWAR: The Lord Of Steel   (Magic Circle Entertainment)

Entweder man liebt sie abgöttisch oder hasst sie abgrundtief. Eine neutrale Haltung gegenüber der Inkarnation des True Metal ist nahezu unmöglich. MANOWAR aus dem US-Bundesstaat New York polarisieren wie kaum eine andere Band und sind in den letzten anderthalb Dekaden eher durch maßlose Selbstüberschätzung und fragwürdige Geschäftspraktiken aufgefallen als durch gefällige Produktionen. Mich verband mit der Band, die in den 1980er Jahren mit "Battle Hymns", "Into Glory Ride" und "Hail To England" zweifelsohne Klassiker des Genres veröffentlicht hat, ohnehin nie sonderlich viel. Mit dem 2012 erschienenen Album "The Lord Of Steel" wird sich das auch nicht ändern, denn MANOWAR setzen mit diesem Werk ihren seit vielen Jahren eingeschlagenen Weg fort, traditionelles Metalfeeling durch lieblos zusammengeschusterte Arrangements zu ersetzen, was den Die-Hard-Fans vielleicht schmecken mag, meine Wenigkeit aber eher verschreckt. Eric Adams war natürlich immer ein Sänger von Format, krächzt sich auf vorliegender Produktion aber unterdurchschnittlich durch die Songs und zeigt eine eher enttäuschende Leistung. Die Songs tönen wie auf dem Reißbrett entworfen und versprühen keineswegs den True-Metal-Charme, mit dem die Band stets vollmundig und plakativ wirbt. Allein das grottige "Born In A Grave" ist eine Ohrfeige für jeden Anhänger reinen Stahls. Einen solchen Song bekommt inzwischen jede Schülerband besser auf die Reihe. Der verwaschene, bisweilen merkwürdig verzerrte Gitarrensound kann über weite Strecken ebenso wenig überzeugen. Am ehesten weiß noch "Black List" zu gefallen, da hier zumindest ansatzweise ein leichter BLACK SABBATH-Charme herauszuhören ist. Ansonsten regieren Langeweile und fast schon selbst karikierendes Pathos. Joey DeMaio kann also auch in Zukunft kraftstrotzend vom Leder ziehen und Sprechblasen produzieren. Ich werde weiterhin einen großen Bogen um diese aus meiner Sicht völlig überbewertete Combo machen und lieber hungrige Bands unterstützen, die das Prädikat "True Metal" auch verdienen.
Bandkontakt: www.facebook.com/manowar, www.magiccirclemusic.com

Tracklist:
1. The Lord Of Steel
2. Manowarriors
3. Born In A Grave
4. Righteous Glory
5. Touch The Sky
6. Black List
7. Expendable
8. El Gringo
9. Annihilation
10. Hail, Kill And Die



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