(Laser's Edge)

Sean Malone? Der Bassist von Cynic? Genau der! Jetzt denke man sich Cynic weg und lasse Sean Malone da, schon hat man "Cortlandt" - ist doch einfach, oder?
Nun, ganz so einfach ist die Sache natürlich nicht. Malones Faible für Jazz und Fusion schlägt sich auf diesem Album deutlicher denn je nieder. Bei "Controversy", "Splinter" und "The Big Idea" schnellen einem dann auch ganz unwillkürlich Namen wie "Jaco Pastorius" oder "Antoine Fafard" durchs Hirn. Aber "Cortlandt" ist kein egozentrisches Selbstdarstellungsalbum. Ohne das verspielte Besengewirbel von Sean Reinert wäre das Album genauso wenig wert wie ohne die Gitarren, für die sich gleich eine ganze Horde von Musikern aus dem Dunstkreis von David Bowie und King Crimson verantwortlich zeichnet. Lockere Soli, barocke Spielereien (höre die Bach-Hommage "Sinfonia") - und vor allem warme vibes, ganz viele. Der fernöstliche Einfluss aus "Hand Full Of Earth" (hypnotisches Ende!) und "Giant Steps" (mit Sax) überzeugt ohne Abstriche. "Fischer's Gambit" oder "Big Sky Waiting" hört man nicht, man lehnt sich zurück legt sich in diese Stücke rein. Easy Listening? Meinetwegen, aber auf höchstem Niveau.
Die Songs reichen übrigens zurück bis in die Mitte der Neunziger, d.h. die eine oder andere Passage ist bereits auf anderen Alben verbraten worden. Schade, dass ich alles nach Cynic nicht kenne.
Fazit: Ein wirklich tolles Instrumental-Album und sehr viel entspannter als alles, was Malone zuvor gemacht hat. Kaufempfehlung.
Kontakt: www.seanmalone.net, www.lasersedgegroup.com

Tracklist:
1. Controversy
2. Splinter
3. Fischer's Gambit
4. Hand Full Of Earth
5. Sinfonia
6. Giant Steps
7. At Taliesin
8. Big Sky Waiting
9. The Big Idea
10. Unquity Road (Bonus Track)

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