MÄGO DE OZ: Gaia von gl (Locomotive Music)
Etwas über ein Jahr nach ihrem umfangreichen Doppel-Live-Album "Fölktergeist" setzen die acht Spanier - nun im Piratenoutfit - ihre Karriere fort. Und zwar mit einem majestätischen 72-minütigen (Konzept-) Album, das monumentale pompöse Klassik-Intro und die Aufzählung der Stücke in lateinischen Lettern legt dies nahe, zumal der erste Track nach dem Intro "Gaia" heißt und der letzte wohl die Rache von Gaia. Diese Songs dauern übrigens beide genau 11 Minuten und 3 Sekunden und bilden die Schwerpunkte in diesem Folk-Rock-Metal-Progressiv-Reigen! Schon diese theatralische Eröffnung legt den Wunsch nahe, diese Formation einmal in Madrid vor Tausenden von tobenden Spaniern live erleben zu können. Klar, man muss eine Affinität zu dem Stil der Band haben, die abwechselnden Geigen / Flöten und dann wieder Gitarren-Parts gleich in "Gaia" erfordern eben Toleranz und mehr denn je ist es erforderlich, Spanisch zu verstehen, denn gegen Ende des Songs ist ein längerer gesprochener Part enthalten - übergeblendet -, während im Hintergrund der Sänger schreit - stark gemacht. Das metallige "La Conquista" mit rasenden Gitarrenduellen von Frank und Carlitos kann für sich alleine stehen und auch aus dem Kontext herausgenommen werden. Bei "Alma", einem ebenfalls starken Stück werden wieder die Flöten und dann die Streichinstrumente gefeatured. Dann wird für schöne melodische Songs das Gas etwas herausgenommen, mit tollem Chorgesang bei "La Costa del Silenzio" - sehr edel und eingängig. Doch die schweren Riffs sind bei dem mid-Tempo-Song "El Arbol de la Noche Triste" wieder da. Track 7 - ohne Schlagzeug - ist dann pure Klassik, Piano und Gesang, wirklich erhaben, wie Jose hier mit seiner Stimme und den unterschiedlichen Tonlagen spielt. So und jetzt kommt im nächsten Lied eine Piccolo-Flöte und leitet einen Part ein, der ... na ja - soll ich es sagen, also gut - etwas an RONDO VENEZIANO erinnert. Dies ist überhaupt nicht abwertend gemeint, diese Formation setzt Millionen Einheiten ab - lediglich der Stil soll beschrieben werden. Mir persönlich gefällt es sehr gut, diesen Part der Platte instrumental zu bestreiten. Rockig geht's dann weiter und gefidelt wird auch wieder, bis die Bögen rauchen! (Mensch - das ultimative Live-Duell wäre APOCALYPTICA vs. MÄGO DE OZ!!!) (Mit den Japanern Cotu Cotu als Schiedsrichter! - Anm. rls)
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