(Apostasy Records)

Lost Soul haben schon immer typisch polnischen Death Metal in einer sehr technischen Variante gespielt, den man als Liebhaber von Vader, Behemoth oder Hate unmöglich schlecht finden konnte. Kopismus war der seit über zwanzig Jahren bestehenden Band aber nie vorzuwerfen und mit dem letzten Album "Immerse In Infinity" legte sie einen echten Quantensprung hin.
Der gelingt ihnen anno 2015 ebenfalls, mit phänomenalem Ergebnis. "Atlantis" ist in jederlei Hinsicht das reifste Album der Breslauer und in Sachen Songwriting schlicht der Oberhammer. Technisch auf schwindelerregendem Niveau, ohne dabei selbstverliebt zu klingen. Über weite Strecken abartig schnell, aber dabei total ausdifferenziert. Auf eine selbstverständliche Weise orchestral in den Arrangements: Hier ein Chor, dort ein Orchester, da ein Erzähler - und alles passt. Ganz klar: Die sechs Jahre, die es bis zum Release von "Atlantis" gebraucht hat, haben die vier Musiker nicht auf der faulen Haut verbracht, sondern ausgiebig an Songs gefeilt, bei denen dafür jetzt jedes Detail eingepasst ist.
Was "Atlantis" endgültig als herausragend brandmarkt, ist aber noch ein Weiteres. Durch das ganze überaus komplexe Album ziehen sich eingängige Riffs mit starker Schwarzmetallnote, die es erlauben, die 51 Minuten auch einfach nur ohne Sinn und Verstand richtig derb abzuschädeln.
Ohne Scheiß, "Atlantis" ist jetzt schon ein Meilenstein des technischen Death Metals.
Kontakt: www.lostsoul.pl, www.apostasyrecords.com

Tracklist:
1. Hypothelemus
2. Aqueous Ammonia
3. Ravines Of Rapture
4. Unicornis
5. The Next Generation
6. Vastitas Borealis
7. Perihelion
8. False Testimony
9. Frozen Volcano
10. Atlantis

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