www.Crossover-agm.de THE LORD WEIRD SLOUGH FEG: Down Among The Deadmen
von rls

THE LORD WEIRD SLOUGH FEG: Down Among The Deadmen   (Dragonheart)

Was soll ich darüber groß schreiben? Die mittlerweile zum Quartett angewachsenen Amis bleiben ihrem Epic Metal auch auf Album Numero 3 treuer als treu. Wie ihre Gesinnungsgenossen Brocas Helm, Manilla Road oder Thunder Rider zeigen sie sich dabei sehr stark NWoBHM-beeinflußt, wobei bei TLWSF neben etlichen obskuren Vertretern vor allem die ersten beiden Iron Maiden-Scheiben ihre Spuren hinterlassen haben. Zweistimmige Leads mit Widerhakencharakter, wie sie auch die Gespanne Murray/Stratton bzw. Murray/Smith reichlich fabriziert haben, machen einen nicht geringen Reiz der 13 Songs aus, und Sänger Mike Christi kann nicht verhehlen, sowohl von Paul Di'Anno als auch von Messiah Marcolin schon mal angehaucht worden zu sein. Man hört indes deutlich durch, daß TLWSF keine Europäer sind, sondern eben Amis (obwohl sie auch noch ein paar keltische Influenzen durchschreddern und das Cover so 'ne Art mutierte Yggdrasil zeigt), am alleraugenfälligsten im Fast-Titelsong "Warriors Dawn", der neben einem Blue Öyster Cult-artigen Drumrhythmuspart auch noch ganz viel Südstaatenrock- und Präriefeeling transportiert. Da liegt der Staub, den eine tausendköpfige Büffelherde, die beim Bau der Pazifikeisenbahn aufgeschreckt wurde, aufgewirbelt hat, in der Luft, verdichtet sich in einem Gitarrenpart, der nur noch auf die Highspeeddrums zu warten scheint, um die Strecke in Betrieb zu nehmen – und endet dann doch mit dem Sieg der Natur. So richtig Gas gibt der Vierer, bei dem übrigens John Torrez, der den Älteren noch von Laaz Rockit ein Begriff sein könnte, die vier Seiten zupft, nur im abschließenden "Death Machine", ansonsten regiert hier vor allem unbändige Kraft, die irgendwo von ganz tief aus der Erde kommen muß und die sich zumeist im abwechslungsreichen Midtempo aus den Boxen ergießt, einem aus mäßig dickflüssiger Lava bestehenden Malstrom gleichkommend, dem außer den steilen Hügeln des Musikbusiness und dem damit verbundenen breiten 0815-Massengeschmack eigentlich nichts Widerstand entgegensetzen kann, auch wenn es Situationen gibt, wo solcherart Mucke dann doch eher unpassend ist. Aber das liegt ja dann am Erwerber selbst.
Kontakt: http://truemetal.org/dragonheart-records
 




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