www.Crossover-agm.de LIBERTY N'JUSTICE: Soundtrack Of A Soul
von mst

LIBERTY N'JUSTICE: Soundtrack Of A Soul   (LNJ Records/MTM Music)

Liberty N'Justice ist wohl eher als Projekt denn als Band zu bezeichnen, geht aber mittlerweile schon in die dritte Runde. Justin Murr dürfte so etwas wie der Ziehvater des Ganzen sein und verwirklicht hier seine Vorstellung davon, christliche Musik von prominenten Sängern interpretieren zu lassen. Stilistisch bewegt man sich hierbei in den Gewässern des Sleaze/Hard/Glam Rock amerikanischer Machart auf einem relativ modernen Grundgerüst. Die vertretenen Musiker rekrutieren sich zu einem Großteil aus den bekannten christlichen Bands, aber auch Leute wie Mikkey Dee (Motörhead) oder Stephen Pearcy (Ratt) sind überraschenderweise hier dabei, wobei mir über deren Glaubenshintergrund nichts bekannt ist. Schon die Offenheit gegenüber einem solchen Projekt finde ich gut. Die Vielzahl der Sänger macht diese Scheibe einerseits interessant, verhindert aber das Auffinden des roten Fadens meinerseits, so dass die CD bisweilen eher wie ein Sampler als wie ein zusammengehöriges Projekt wirkt. Dazu gesellen sich auch einige eher belanglose Tracks, die aber gottlob immer wieder von partytauglichen Hardrock-Smashern unterjocht werden. Drei ganz große Momente finden sich meiner bescheidenen Meinung nach gleich am Anfang von "Soundtrack Of A Soul": "Kings Of Hollywood", gesungen von Ez Gomer (Jet Circus) hätte auch auf Brides Jahrhundertwerk "Snakes In The Playground" gepasst und rockt phänomenal. Das folgende "Another Nail", intoniert von Rampenderwisch Sebastian Bach hätte auch auf einem regulären Skid Row-Album Verwendung finden dürfen. Anders dann das von Jamie Rowe von Guardian vorgetragene "Malice In Wonderland", das eine dezente Melancholie verbreitet und eine zwingende Melodie besitzt, der man sich nicht entziehen kann. Erwähnenswert auch noch die Gänsehaut erzeugende Ballade "If The World Could Be Mine" der man anhört, dass Joe Cerisano bereits Trans-Siberian Orchestra-erprobt ist, ein bisschen Plüsch gehört halt dazu. Wie gesagt, dieses Niveau können bei weitem nicht alle Songs halten, so klingen die eingestreuten Alternative-Schnipsel manchmal so, als ob man bewusst zeitgemäß erscheinen möchte. Das kann aber auch an einem ewig gestrigen Metaller wie mir liegen. Wer ein Hard Rock-Album erstehen möchte, welches abwechslungsreich, zwar nicht überragend aber auf alle Fälle gut und unterhaltsam ist, der kann hier gern zuschlagen.
Kontakt: www.libertynjustice.net

Tracklist:
01. Intro
02. Kings Of Hollywood (Ez Gomer of Jet Circus)
03. Another Nail (Sebastian Bach)
04. State Of Grace (Russell Arcara of Surgin/Prophet/Arcara)
05. Malice In Wonderland (Jamie Rowe of Guardian)
06. Grenade (Dale & Troy Thompson of Bride)
07. Show Me The Way (Oni Logan of Lynch Mob)
08. Sight Unseen (Leif Garrett)
09. Up That Hill (Josh Kramer of Saint)
10. Surreal (Scott Wenzel of White Cross)
11. Flinch (Tony Harnell of TNT/Starbreaker)
12. Thy Will Be Done (Mark Slaughter of Slaughter & Pete Loran of Trixter)
13. Killer Grin (Stephen Pearcy of Ratt)
14. If The World Could Be Mine (Joe Cerisano of Silver Condor/TSO)
15. Always Tomorrow (Ted Poley of Danger Danger)
16. Hope & Pray/Ballad Of King David (Phil Naro of Talas/Peter Criss Band)
17. Make Believe (Mike Lee of Barren Cross)
18. Outro



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