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von mi

LANDSCAPE IZUMA: Kolorit Remix   (Siluh Records)

Der Österreicher Georg Tran Lap Vinh machte 2007 unter dem Pseudonym Landscape Izuma die Songwritergemeinde hellhörig: Sein Album "Kolorit" wartete mit melodiösen, melancholischen Songs auf, die mit einer sehr verführerischen Leichtigkeit daherkamen und den Zuhörer in Gedanken versinken ließen. Drei der Songs wurden nun für ein Remixalbum ausgewählt und in den Mantel der elektronischen Musik gehüllt. Ob Künstler oder Plattenlabel diese kühne Idee hatten ist nicht überliefert, doch sie erweist sich als durchaus fruchtbar.
Allein "The Accent's On The Offbeat" wurde von vier verschiedenen Producern bearbeitet und jede Version entfaltet völlig unterschiedliche Facetten. Alex Empire macht aus dem elegischen Original einen derben Industrial-Techno-Track, der auch aus der Feder Trent Reznors zu dessen besten Drogenzeiten hätte stammen können. Hier muss man jedoch sehr genau hinhören, um noch Parallelen zum Ausgangsmaterial zu erkennen. Eher minimalistisch mutet da der Erix' Dancing Mix des Songs an. Der Gesang rückt stärker in den Vordergrund, ansonsten wird mit einer überschaubaren Anzahl an Samples experimentiert. Soundvorbild hierfür könnten durchaus The Whitest Boy Alive gewesen sein. Der Mix von Jason Forrest lehnt sich da schon wesentlich stärker an das Original an. Der Gesang bildet hier das Fundament des Tracks und wurde kaum verändert. Stattdessen hat man die omnipräsente Gitarrenspur des Originals zurückgepegelt, die Bassspur verstärkt und zurückhaltende Drums eingearbeitet, wodurch der Song einen perkussiveren Charakter erhält. Die vierte Überarbeitung des Songs von Masallah und Maria de la Barrera weist hingegen einige Einflüsse aus dem Drum 'N' Bass auf, wenngleich sie nicht als Paradebeispiel für dieses Genre herhalten könnte. Dafür ist die Instrumentierung zu zurückhaltend.
Neben den gerade beredeten vier Remixes von "The Accent's On The Offbeat" bekommt man zwei Mixes von "Abscene Makes The Heart Grow Fonder" und eine Version von "Hand" zu hören. Letztere wurde von TNT Jackson in eine poppige Nummer verwandelt, der aber die Dramatik des Originals nicht abhanden geht. Die Akustikgitarre wurde durch Synthesizer und Drums ersetzt, welche dem Song ein völlig neues Gewand verpassen.
Aus "Abscence Makes The Heart Grow Fonder" hat B. Fleischmann einen unaufgeregten Popsong gebastelt, den er mit Effekten aus der Notwist-Effektesammlung aufpoliert. Dadurch pusht der Mix etwas stärker im Vergleich zum Original. DJCoy hingegen wirft - ganz nach seiner Art - den Song unvermittelt auf die Tanzfläche und macht aus der träumerischen Originalfassung eine Acid-Dance-Nummer. Auf diese Idee muss man erstmal kommen, doch sie funktioniert einwandfrei.
"Kolorit Remix" ist deshalb so interessant, weil es die melancholischen Akustikgitarrenversionen der drei Originalsongs in ein völlig anderes musikalisches Umfeld überträgt. So lernt man "The Accent's On The Offbeat" und "Abscene Makes The Heart Grow Fonder" von ganz verschiedenen Seiten kennen. Es wäre schön gewesen, auch von "Hand" wenigstens eine weitere Version zu hören, doch das nur als Randnotiz. "Kolorit Remix" ist vor allem ein Remixalbum, das keinen Totalausfall beinhaltet - und das allein ist schon ein Ausrufezeichen!
Kontakt: www.siluh.com

Tracklist:
1. The Accent's On The Offbeat - Alex Empire Remix
2. Abscence Makes The Heart Grow Fonder - B. Fleischmann Remix
3. The Accent's On The Offbeat - Erix' Dancing Mix
4. Hand - TNT Jackson Remix
5. The Accent's On The Offbeat - Jason Forrest Mix
6. Abscence Makes The Heart Grow Fonder - DJCoy Remix
7. The Accent's On The Offbeat - Remix by Masallah feat. Maria de la Barrera
 




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