(InsideOut Music)

Seit mehr als 30 Jahren sind die alten Hasen von Kaipa im Geschäft. Nun legen sie ihre neue Platte vor, die bis auf wenige Ausnahmen zwar nicht unbedingt viel Neues zu bieten hat, aber das kann man ja auch durchaus positiv sehen. Zu hören ist harmoniebetonter bis verfrickelter ProgRock (im Stil an frühe Marillion-Scheiben erinnernd), der durchaus melodisches Potential und gekonnt konstruierte Spannungsbögen aufweist. Synthesizer und Gitarren spielen sich Dialoge zu, die in Flächen münden. Jeder Titel hat seine eigene Charakteristik, sei es durch instrumentale Gimmicks oder den Grad der Virtuosität, die nie zur bemühten Anstrengung wird. Die Stimme von Sängerin Aleena Gibson ist anfänglich gewöhnungsbedürftig, überzeugt jedoch durch eine stimmliche Lage und Phrasierung, die aus Dutzendware mühelos hervorsticht. Hier wünscht man sich bisweilen eine stärkere Fokussierung des Geschehens auf das rauchige Organ der Vokalistin. Die Songs bewegen sich großteils nicht im üblichen Langzeitbereich des Genres. Sie sind zwar fast durchgängig wenig aufregend, dafür aber auch gut durchhörbar, ohne volle Konzentration zu erfordern. Fazit: Eine insgesamt doch recht durchschnittliche Kost, die ihr atmosphärisches Potential und das Können der Sängerin nicht bis zu Ende ausspielt und Noch-Nicht-Kaipa-Fans nicht hinterm Ofen hervorlocken wird.
Kontakt: www.kaipa.info, www.insideout.de

Tracklist:
1. Angling Feelings
2. The Glorious Silence Within
3. The Fleeting Existence Of Time
4. Pulsation
5. Liquid Holes In The Sky
6. Solitary Pathway
7. Broken Chords
8. Path Of Humbleness
9. Where's The Captain?
10. This Ship Of Life

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